HERZLICH WILLKOMMEN!

Mit diesem Blog möchte ich gerne alle Interessierten einladen, an unseren Törns teilzuhaben.
Für Bootfahrer soll es eine Hilfestellung zur eigenen Törnplanung sein, wobei alle Hinweise sich immer auf das Jahr beziehen, in dem wir die Tour gemacht haben, d.h. sie werden nicht laufend aktualisiert! Für weiterreichende Anfragen stehe ich gerne zu Verfügung.
Die Fotos können durch Anklicken vergrößert werden, aber nicht ohne Erlaubnis heruntergeladen oder anderweitig verwendet werden, denn das Urheberrecht liegt bei mir, schreibt mich einfach bei Bedarf an.
Ihr findet mich übrigens auch bei Instagram unter @my_bettelu

Nun aber viel Spaß beim Lesen ... Gruß Bettina

2023 – es geht wieder in den Norden > über Hamburg und die Nordsee nach Bremerhaven ...
            ist aber noch noch nicht vollständig 🖥️ ...

Letztes Update: August 2023

2020 - es geht in den Norden > Lübeck - Fehmarn - NOK - Hamburg

 
Schon Ende April hängt die BetteLu wieder am Kran und wird zu Wasser gelassen,
bei der sofortigen Sichtkontrolle stellen wir keinen Wassereinbruch fest > SUPER
Die anschließende Probefahrt klappt auch ohne Probleme,
das kann ein gutes Jahr (in der Beziehung) werden.
Wieder zurück in der Box geht es an die weitere Herrichtung des Schiffes:
Persenning und Relingwände werden montiert, der ach so wichtige Steuerstuhl kommt wieder an seinen Platz, usw.
Vor allem wird der Innenraum aufgeräumt. Auch ein neuer Wasserhahn im Heckbad ist nötig.
2 Wochen später geht es auf den ersten Miniausflug:
übers Wochenende fahren wir Richtung Süden.
Vorbei an der Baustelle Emsüberführung, einmal schauen
wie es nun von der Wasserseite aus aussieht
> genau genommen nicht viel anders als im letzten Jahr 🙊
Bei der Münster Schleuse können wir direkt hinter dem
Berufsschiff KATJA mit einfahren und anschließend
die Stadtstrecke Münster befahren.
Obwohl das Wetter heute leider bewölkt ist und
das Wasser nur eine Temperatur von 15,3°C hat,
sieht man hier mehrere Schwimmer ihre Bahnen ziehen.


Die Brückenarbeiten in Münster sind auch
so eine "unendliche" Geschichte,
zur Zeit ist die Wolbecker Straßenbrücke dran:
zunächst wird eine Umfahrungsbrücke gebaut,
dann erst die alte abgerissen,
so bleibt diese Hauptverkehrsachse weiter erhalten.



Im Stadthafen ist es ungewöhnlich ruhig,
eigentlich ist er am Wochenende immer gut besucht,
doch in Corona-Zeiten ist halt vieles anders
> > >   L E I D E R   < < <
Lediglich an der südlichen Mole
stehen viele Bullis und Wohnwagen.




In Senden sieht die neu angelegte Uferpromenade nun
schon richtig schick aus, schade nur, dass man nicht
auch 1-2 Anleger für Sportboote gemacht hat,
das wäre doch nun die Gegenheit gewesen.


Abends gegen 19:30 Uhr erreichen wir unser Ziel > Lüdinghausen.
Die Pizza lassen wir uns Kontaktregelnbedingt
heute mal nicht von meinem Bruder liefern,
sondern haben sie bestellt, was auch ohne Probleme klappt:
wir haben gerade die Leinen fest,
da kommt schon der Bote mit unserem Abendessen 😋

 

An der Liegestelle hier befindet sich zur Zeit
eine temporäre Schwergutumschlagstelle,
zu diesem Zweck steht hier ein Spezialkran
aus Paderborn, es dürfte der LTM 1750 sein.

Auf dem weiteren Rückweg fällt uns eine kleine Ringelnatter im Wasser auf, hoffentlich schlüpft sie nicht zufällig in unsere WC-Ansaugöffnungen 😱

Die Schleuse Münster können wir nach kurzem Warten an der Liegestelle
wieder mit einem Berufsschiffer passieren, so dass wir
am späten Nachmittag wieder unseren Heimathafen erreichen.



2 Tage später sind wir schon wieder da,
denn die Dieseltanks möchten noch aufgefüllt werden.
Da dieses bei uns im Hafen verboten ist,
fahren wir kurz zur sogenannten Schweinebucht hinüber
und kippen 5 20l-Kanister nach, das dauert ca. eine halbe Stunde.

Eine Erneuerung haben wir noch für dieses 😋Jahr:
die Fenderleinen waren in die Jahre gekommen
und mussten ersetzt werden,
damit nun festgelegt ist, welche auf welche Seite kommen,
haben sie farblich abgestimmte Leinen erhalten.

 
 
Pfingstsamstag verbringen wir einen ruhigen sonnigen Tag im
Hafen und lassen die Seele baumeln. Auch die Bootsnachbarn
sind vor Ort, so dass wir einen geselligen Abend haben,
bei dem Bootsabstand ist das aktuell so kein Problem 😉🍻
 
 
Tags darauf fahren wir nach
Riesenbeck und verbringen
dort an der Liegestelle die
Nacht. Hier müssen wir
feststellen, dass die mei-
sten Bootsfahrer die Regel 
> > > Sog- und Wellenschlag vermeiden < < <
leider völlig vergessen/verlernt haben und
ohne Rücksicht auf Verluste einfach durchrauschen 😲😡👎
Am Abend wollten wir eigentlich grillen,
doch ist es dafür zu windig, so kommt das mitgebrachte Fleisch doch in die Pfanne > schmeckt aber trotzdem gut 😋
Anschließend spielen unsere Tochter und ich das Spiel 4-gewinnt,
ein schöner windunabhängiger Klassiker 👍
Tags darauf geht es gegen Mittag gemütlich und ohne besondere Vorkommnisse zurück in den Heimathafen > mit der Erkenntnis:
Das Schiff und die dreiköpfige Besatzung sind bereit für große Tour ...
_______________________________________________________

 SOMMERTÖRN 2020

Geplant - und aktuell auch umsetzbar - ist es, die Ost- und die Nordsee zu besuchen:
der Streckenverlauf sieht folgendermaßen aus:
etwas Dortmund-Ems-Kanal, dann in den Mittellandkanal Richtung Osten,
über Elbe-Seitenkanal und Elbe-Lübeck-Kanal/Trave nach Norden zur Ostsee,
über die Ostsee nach Fehmarn und weiter nach Kiel in den Nord-Ostsee-Kanal
und dann am westlichen Ende angekommen über die Elbe nach Cuxhaven.
Hier entscheidet das Wetter über die Weiterfahrt: 
entweder geht es über das Wattenmeer oder die Nordsee nach Bremerhaven,
dann über Weser > Hunte > Küstenkanal > Dortmund-Ems-Kanal zurück
ODER
über die Elbe nach Hamburg und dann wieder über Elbe-Seitenkanal > Mittellandkanal > DEK nach Hause.
Warten wir mal ab, wie es so laufen wird, wir freuen uns jedenfalls schon 😀😀😀
Bei den umfangreichen Planungen halfen mir folgende Bücher, Karten und natürlich auch das Internet,
alles von mir in vielen arbeitsreichen Stunden zusammengefasst in einer Spiralbindung mit 120 Seiten 🙈

Im Juni ist es soweit, die Überführung in den Norden beginnt: 
innerhalb der nächsten 5 Tage werden wir beide
das Schiff schon mal hochbringen, damit wir in unserem
eigentlichen Urlaub mehr Zeit für den restlichen Weg haben:
das bedeutet für uns jetzt reine Kilometer machen. 
Nach meinem laaaangen Sonntagsdienst gibt es zu Hause
 Frühstück, danach bringt unsere Tochter uns zum Hafen,
so dass wir gegen Mittag starten können. Beim Beladen ist es noch
trocken, doch passend zum Ablegen fängt es an zu regnen ☔
> hoffentlich ist das kein böses Omen ...
Auf dem Kanal ist heute nicht viel los, bei dem noch recht
neuen Hafenanleger vom ETS Mischfutterwerk in Ladbergen
liegt die REX-RHENI aus den Niederlanden und wird gelöscht.
Dahinter liegt ein augenscheinlich verlassenenes Segelboot,
eine offizielle Liegestelle ist das hier zwar nicht, aber vielleicht
hat er sich ja die Erlaubnis von der Firma eingeholt ...
 
Das Wetter hat
sich inzwischen
gebessert, es ist noch diesig, aber es regnet nicht mehr.
Ein Glück für die Schiffsfrau der SERVITUS,
das am Nassen Dreieck festgemacht hat, sie hat Waschtag:
heute war die feine Weißwäsche an der Reihe.
Bei dem Wendebecken Recke am Mittellandkanal winken uns
Leute vom Ufer zu: winken ist man ja gewohnt, aber die wollen
was bestimmtes von uns. In dem mit Spundwand begrenzten
Becken schwimmt ein Rehbock kreuz und quer umher
und findet keine schräge Stelle um aus den Kanal zu kommen. 
Wir nähern uns
ihm langsam und wollen versuchen ihn aus der Bucht
heraus zu treiben, doch zuvor funke ich noch den näher
kommenden Berufsschiffer SOLANIA an und warne ihn vor
> er ist nett und nimmt sogar seine Geschwindkeit zurück 👍
Währenddessen gelingt es Ludger den Rehbock tatsächlich
aus der Bucht zu "treiben", wo er dann ein kleines Stück weiter
eine schräge Böschung findet und das Wasser verlassen kann.
GLÜCK GEHABT
 
Zum Abend hin wird die Luft klarer und durch die wenigen Schiffe lassen sich schöne Aufnahmen mit Spiegelwirkung machen ...  
Spät am Abend überlegen wir uns spontan, doch nicht
wie erst geplant bei Venne fest zu machen,
sondern noch weiter bis zur Liegestelle Bad Essen zu fahren,
der Geist ist noch wach und das Wetter ideal dafür.
Bei km 57 kommt uns der Berufsschiffer ROTHENSEE entgegen,
er ist leer und passt so gerade unter den Brücken hindurch.
Kurz vor 22 Uhr machen wir in Bad Essen fest und können
direkt den Anlegeschluck noch bei Helligkeit genießen,
denn das Abendessen gab es schon zuvor während der Fahrt.
Am nächsten Morgen stehen wir schon um 5:30 Uhr auf und
starten nach dem Motorcheck die Maschine, gefrühstückt wird
abermals während der Fahrt, so können wir länger fahren,
es geht diese Woche halt "nur" ums Kilometer machen.
Vor der Weser-Kanalbrücke liegen die Passagierschiffe
und warten auf ihre nächsten Einsätze, auch sie dürfen
im Moment nicht so fahren wie sie gerne möchten ...
 
Wählt man bei der Überfahrt den südlichen Fahrgastschiffe/Sportboote-Trog
hat man einen herrlichen Blick auf das alte Pumpenhaus,
das denkmalgeschützte Gebäude stammt aus dem Jahre 1914,
die Technik darin wurde jedoch von 1985-98 erneuert.
Dadurch, dass
wir gestern
länger gefahren
sind, können wir heute gegen 15 Uhr schon an dem ursprünglich
geplanten Nachtlager im Stichkanal Hannover-Linden vorbeifahren.
Unser aktuelles Ziel ist es, die Schleuse Anderten noch
zu passieren und mal zu schauen wie lange es dort dauert,
danach entscheiden wir uns für einen Nachtplatz.

Auch hier in Hannover
warten die Flusskreuzfahrtschiffe auf bessere Zeiten:
die EXCELLENCE CORAL und die THURGAU SAXONIA
laufen beide unter schweizerischer Flagge,
laut dem Netz sind sie ab
Mitte Juli wieder unterwegs
>>> hoffen wir das BESTE
 für alle Beteiligten.

An der Sportbootliegestelle Friedenau hat jemand
eine schöne Holzschnitzerei angefertigt,
der Greivogel wacht hier über sein Revier.

Ein Stück weiter fahren wir an der Buchholzer Windmühle vorbei,
um kurz darauf nach
dem FIGHTER mit in die
gefürchtete Höllenschleuse
Anderten einzufahren.
Der Hub beträgt hier fast
15 m, diese werden jedoch
in NUR 13 min überwunden.
Das Wasser strömt von
unten in die Kammer und 
verursacht entsprechend starke Verwirbelungen, d.h. aufpassen an der Leine
> beim Umlegen auf den nächsten Nischenpoller sollte man FIX sein.
 Nach der Schleusung können wir nach Funkabsprache den langsamer fahrenden FIGHTER überholen und fahren nun noch 2,5 Stunden weiter,
eh wir nach 14 Std. Fahrt an der Sportbootliegestelle Ilseder Hütte festmachen.
Hier füllen wir noch die vollen mitgebrachten Dieselkanister auf (=120 l),
so dass die Tanks wieder voll sind 👍
Essen gab es wie schon am Vortag wieder während der Fahrt.

Der nächste Morgen beginnt ebenso
früh wie der gestrige, bei bewölktem
Himmel starten wir bei nur 12°C die
Maschine. Während ich unten das
Skipperfrühstück vorbereite,
beobachtet Ludger ein Vögelchen, dass auf unserem Salondach
landen möchte, aber auch dem blank polierten Lack ausrutscht und
lieber wieder wegfliegt > da waren wir wohl zu eifrig am Werk 😂😂
Nach 3 Stunden Fahrt biegen wir
in den Elbe- Seitenkanal ab,
von nun an geht es nordwärts, hier ist
wie auch schon zuvor nicht viel Verkehr.

Bei der Schleuse Uelzen müssen wir
nur kurz warten und können dann als
einziges Boot in die große Kammer
einfahren. Zum Glück gibt es hier
Schwimmpoller, denn es geht gleich
23m abwärts. Interssant ist hier, dass
die Poller auch für kleine Boote
oder Kanuten geeignet sind.
Den Hub absolvieren wir zwar in nur

15 min, doch gefühlt dauert es eine
Ewigkeit, denn die Pollerführung müsste 
UNBEDINGT mal geschmiert werden:
 
ich stehe die ganze Zeit direkt daneben und
das Quietschen ist erbärmlich, es erinnert uns an Walgesänge
> dank des großen Kammer-Resonanzkörpers nur viel lauter
🙉🙉🙉 (die wir allerdings noch nie live gehört haben).

Zum Glück ist es bei der Ausfahrt
durch das "kleine Tor" schön ruhig 👍😏

Hiernach geht es noch 3 Stunden weiter auf dem
recht leeren Kanal, der auch Heide-Suez genannt wird.
Als uns der CHRISTOPH BURMESTER entgegenkommt
kann man an den Ufern sehr schön sehen,
wie stark die Sogwirkung der Berufsschiffer ist.
Diese macht das Schwimmen in deren Umgebung so gefährlich!

Essen gibt es wieder während der Fahrt.
Um 19:30 Uhr machen wir nach 13 Stunden Fahrtzeit den Motor aus und
genießen den Abend an der einsamen Sportbootliegestelle Wulfstorf.


Wieder zeitig, noch vor 7 Uhr,
starten wir in die 4. Etappe, leider heute bei Regen ☔ 
Da Ludger bei unseren schräg stehenden Frontscheiben dann
durch die Plastikfenster der Persenning gucken müsste,
bekommt er den Regenhocker, damit er die passende Höhe
für die Scheiben hat > das ist nicht ganz so komfortabel,
dafür gibt es als Trost das Skipperfrühstück von mir geliefert 😋

Nach 2 Stunden
erreichen wir
das erste
Highlight des heutigen
Tages leider im Dauerregen:
das Schiffshebewerk
Lauenburg/Scharnebeck,
es wird uns um 38 m
runter auf das Elbeniveau senken. Ich präpariere mich schon mal mit
kompletter Regenmontur inclusive der schönen Ankergummistiefel 😁👍
Zum Glück können wir direkt
einfahren und liegen bald
in der großen Kammer
als einziges Schiff. Kammer
darf man eigentlich nicht
sagen, es handelt sich hier
um einen Trog mit festen
Stegen an den Seiten,
dieser ganze Trog wird wie eine Badewanne hoch
bzw. runter befördert, so gibt es hier
keinerlei Strudel. Man kann auf den
Stegen sogar rumlaufen, um vorne einen
besseren Ausblick zu bekommen.
Da oben   >>>
zw. den roten Elementen waren wir mal.


Nach nur 15 Minuten können wir unten
ausfahren. Beim Blick zurück sieht man
nochmals die Wuchtigkeit dieses Bauwerks.
<<<   Der rechte Trog wird zur Zeit grundsaniert,
er steht gerade in oberer Position.


Auf dem letzten Abschnitt
des Elbe-Seiten-Kanals
werden wir noch von
der Wasserschutzpolizei
überholt, ob sie uns wohl
kontrollieren möchten?
Aber nein, sie grüßen nur
und rauschen zügig Rich-
tung Elbe an uns vorbei. 
Schon bald können wir bei inzwischen trockenem Wetter nach
Steuerbord (rechts)  auf die Elbe einbiegen, auch hier sind kaum
Schiffe unterwegs. 
Die Anzahl der
Schwäne liegt
da deutlich
höher.
Bereits nach
wenigen
Minuten
erkennen wir
die kleine Stadt
Lauenburg,
hier verlassen wir die Elbe
schon nach 4 km wieder,
steuern nach Backbord (links) in den dortigen Elbe-Lübeck-Kanal
und befinden uns nun im Bundesland Schleswig-Holstein.
 
Direkt an dem Abzweig liegt
die große Hitzler-Werft,
an der rechten Uferseite
die große Bootshalle und
nach Norden hin die Schiffe
im Trockendock. Nach der Anzahl zu urteilen gibt es hier anscheinend noch reichlich Arbeit 👍

 
Bereits nach
1,3 km
erreichen wir
die erste
der insgesamt
7 Schleusen
des Kanals,
die Lauenburger Schleuse und kurz darauf die Witzeezer
Schleuse. Diese hat statt der üblichen Nischenpoller kurze
Stangen darin, was wir nicht so ideal finden. Gerade für die
Bugleine, bei der man üblicherweise mehr Abstand zur Wand
hat ist es nicht so einfach die Leine darum zu legen 😒
Nach weiteren
2,5 Stunden
Fahrtzeit
biegen wir in
den Ziegelsee
ab und machen dort bereits um 14:30 Uhr
beim WSC Mölln fest. Den freien Nachmittag nutzen wir um den Dieseltank wieder aufzufüllen, denn ganz in der Nähe zum Hafen ist eine Raiffeisentankstelle. Im Hafen kann man sich für den Transport der 20 l Kanister einen stabilen Handwagen ausleihen 👍

An unserem geplant letzten Etappentag haben wir die restlichen
5 Schleusen vor uns, weswegen wir schon um 6:44 Uhr bei
nur 14°C starten. Anfangs ist es noch etwas diesig, doch klärt
sich die Luft bald und wir bekommen eine gute Sicht.
 
Neben der
Donnerschleuse
sehen wir ein
schönes altes Bauernhaus mit Reet gedecktem Dach liegen.
 

Fazinierend am Boot fahren finde ich immer wieder die Stille,
die (meistens) auf dem Wasser herrscht. Kommt man in die Ort-
schaften und muss mal wieder einkaufen oder möchte sich diese einfach mal anschauen, stellt man schnell fest wie
laut es auf dem festen Boden doch ist. Vor den Schleusen kann man diese Ruhe ebenfalls prima hören und spüren
> lehnt euch nach dem Starten zurück und schließt die Augen ...

Vor der Schleuse Berkenthin liegt ein schönes Holzboot,
die MARIA MAGDALENA,
auf ihr kann man sein Treidlerpatent ablegen.

Ein Stückchen
weiter sehen wir
die pure Natur,
hier darf es anscheinend wachsen und gedeihen wie es möchte.
Ich sehe aus dem Grün noch alte Zaunpfähle herausschauen,
einen sich bewegenden Tierkkopf halte ich anfangs
für einen hoppelnden Hasen, stelle dann aber fest,
das es ein Reh ist, das sich im hohen Gras versteckt.
Als ich südl. von Lübeck das Übergangsschild vom Elbe-Lübeck-K.
und der Kanal-Trave fotografieren möchte, fällt mir ein Fotograf am
Ufer auf, ich winke ihm zu. Das kommt häufiger vor, deshalb denke
ich mir nichts weiter dabei. Als ich aber später mal bei Marine
Traffic unsere Schiffsposition abrufen möchte, bemerke ich neue
Bilder unter unserem Profil, bisher gab es nur 2 eigene Fotos von
der BetteLu, nun sind es 7. Bei näherem Anschauen erinnere ich
mich wieder an die obige Situation. Bei einem Mail-Austausch mit
dem Fotografen hole ich mir die Erlaubnis für die Veröffentlichung
ein und bekomme die Bilder sogar ohne die Unkenntlichmachung
der Gesichter zugeschickt: Vielen lieben Dank dafür an Arno B. 🙏
 
Das Kanalschild entpuppt sich übrigens als eine Enttäuschung,
es müsste dringend mal erneuert werden: ein Teil fehlt ganz,
der andere ist mal wieder als Graffiti-Plattform mißbraucht worden
😒😒👎👎
 
In Lübeck
biegen wir
nach den Anlegern des LMC Lübeck in den Stadtgraben ab,
dieser führt sehr idyllisch im mittelalterlichen Zickzackmuster
um die Innenstadt herum. Bei der Durchfahrt meint man nicht,
dass nur wenige Meter weiter die wunderschöne Altstadt liegt.
Die Durchfahrtshöhe der Fußgänger-Wielandbrücke war hier
mit 4,50 m angegeben, liegt aber eindeutig ca. 40 cm darunter.
Zum Glück sind unsere Antennen flexibel, so lassen wir sie daran
entlang gleiten, die festen Aufbauelemente am Garäteträger
nehmen keinen Schaden und die Brücke natürlich auch nicht! 
Nach dieser
Erfahrung legen
wir nun den
Geräteträger flach, denn es kommt auch noch eine sehr flache
Eisenbahnbrücke, die somit nur eine Höhe von ca. 3,70 m
haben dürfte, das wäre sonst sehr ungünstig für uns gewesen ...
es sind grad mal 15 cm Platz bis zu unserer Persenningoberkante.
 
Währen wir nicht hierein abgebogen, hätte die Kanaltrave uns
zu der Eisenbahn-Hubbrücke geführt, sie wurde 1900 eingeweiht
und steht seit 1988 unter Denkmalschutz. Sie ist noch aktiv, doch
ist man hier von den Öffnungszeiten abhängig, denn die Durchfahrt
misst nur 1,65 m Höhe. Zu sehen bekommen wir sie trotzdem,
denn sie liegt an dem Zusammenfluss dieser beiden Wasserwege.
 
Von nun an befinden wir uns auf Seegebiet, es gilt eine andere
Verkehrsvorschrift (SeeSchStrO > Seeschifffahrtsstraßenordnung) und wir müssen den Schiffsfunk anders einstellen, die offzielle
Funksprache ist ab hier englisch > macht aber fast keiner 😅
Nördlich von Lübeck werden die Schiffe G R Ö S S E R,
bis hierher kommen die skandinavischen Fähren und Frachter,
so auch die schwedische TAVASTLAND, die vor unserer Nase dreht,
damit sie rückwärts an ihren Anleger kann.
Kurz darauf biegen wir hinter der Teerhofsinsel nach Backbord
(> links) ab, um bei dem Schwartauer SV festzumachen. Im
Vorfeld hatten wir uns in diesem bahnhofsnahen Segelclub einen
Platz reserviert, denn die 5-tägige Überführungsfahrt endet hier.
Während wir
so alles am
zusammen-
krösen sind,
kommt ein anderes Schiff platzsuchend an uns vorbei gefahren:
"Die kennen wir doch ..." Das ist die CAMIL aus unserem Hafen,
was für eine Überraschung. Da fährt man 460 km und begegnet
sich dann hier ... Ein kurzer Plausch über die Reling, doch dann
müssen sie leider schon weiter - SCHADE. Sie sind noch nicht lange bei uns in der Marina Alte Fahrt Fuestrup,
da hätte man sich bei einem gemütlichen Beisammensein mal näher kennen lernen können.
Kurze Zeit später erreicht unsere Tochter uns mit meinem Wagen und einigen noch wichtigen sperrigen Dingen,
z.B. dem Staubsauger 😂😂, einmal nochmal richtig saugen vor der großen Tour. Da es heute für die Rückfahrt
zu spät geworden ist, verbringen wir noch eine Nacht an Bord, bevor es morgen wieder nach Hause geht.

Tag 1: Zuganreise Oelde > Bad Schwartau

Eine Woche später geht es endlich RICHTIG los 😃😃😃
Morgens bekommt die Tochter noch in einer arg
coronalastigen Veranstaltung ihr Abiturzeugnis "überreicht",
am Nachmittag wandern wir drei zu Fuß zum Bahnhof in Oelde.
Das Restgepäck war so
bemessen, das wir ohne
Kofferkuli 4mal den Zug
und den Bahnsteig
wechseln können OHNE
den Folgezug zu verpassen.
Das wichtigste Utensil
dabei war natürlich
immer am rechten Fleck:
die Masken 😷😷😷
Nicht angenehm, wenn man
mit ihnen bei wenig Zeit
treppauf und treppab
laufen muss, aber zur Zeit
 halt  ein notweniges Übel.
Es st ein Glückstag für uns,
denn alle Züge
sind heute
PÜNKTLICH 👏
So erreichen wir
wie geplant um 20:11 Uhr den Bahnhof von Bad Schwartau, Hier
gönnen wir uns ein Taxi, das uns zum Hafen bringt. Es war die letzte
Woche arg stürmisch hier oben, doch wir finden unser Böötchen
unversehrt vor, war es doch auch gut von uns gesichert worden.

Tag 2: Bad Schwartau > Travemünde

Die heutige Etappe zum Eingewöhnen ist kurz, so starten
wir erst um die Mittagszeit. Schon bald tauchen auf der
Südseite die schönen Häuser des  Fischerdörfchens
Gothmund auf, 1502 wurde es erstmalig urkundlich
erwähnt. Die 21 reetgedeckten Häuser stehen unter
Denkmalschutz und es sind nach wie vor Fischerei-
betriebe hier ansässig, so dass im Hafen auch noch
entsprechende Boote zu finden sind. Die Siedlung lässt sich
bei einem Spaziergang aus der Nähe anschauen.
-
Knapp danach steht am Nordufer ein weiteres Relikt
aus vergangener Zeit: die 1905 erbaute Lübecker Ölmühleist unübersehbar, bis 1928 war sie in Betrieb. 




Schräg gegenüber bei der Feuerwehr Lübeck Schlutup
liegt das aus dem Jahre 1972 stammende Feuerwehrboot
SENATOR EMIL PETERS.

Gemütlich geht es für uns auf dem ruhigen Wasser weiter
Richtung Travemünde, einige Segler erhoffen sich mehr Wind,
wir sind jedoch mit dem Wenigen zufrieden und genießen den
ersten Tag auf
dem Wasser.
Vorbei geht es
an den großen
FINNLINES-
Fähren bis zur
Marina Baltica.
Hier liegt auch
die 30 m lange Jacht CHRISTINA ONASSIS, sie soll dem Werftin-
haber gehören und hat ihren eigenen kleinen Helikopter an Bord.
Den Hafenmeister unserer Wunschmarina hatten wir zuvor
kontaktiert, wir können am Steg D festmachen. Das vorherige
Anrufen haben wir sonst nie gemacht, doch für dieses Jahr macht
 es vielleicht Sinn, da viele doch lieber in Deutschland bleiben und
die Häfen damit voller sind. Schön ist es auch, wenn man vorher
schon weiß, wo man fest-
machen kann, dann erspart
man sich das erneute Um-
legen. Von unserem Platz
haben wir einen guten Blick
auf die vorbeifahrenden
Fähren. Interessant ist es
wenn sie vor unserer Nase
drehen, damit sie dann rückwärts an ihren Fähranlager fahren können
> Jetzt BITTE NICHT den Vorwärtsgang einlegen 😱😱😱!!!
 Spät am Abend, schon eher
Nacht, es ist 23 Uhr, macht
sich die große Fähre der
TT-Line NILS DACKE
noch auf den Weg nach
Schweden, 9 Stunden später haben die Passagiere ihr Ziel Trelleborg erreicht.
Gute Fahrt und Gute Nacht 😴

Tag 3: Relaxtag in Travemünde 

Heute schauen wir uns zunächst die Märchenwelten
in der Sandskulpturen-Ausstellung von Travemünde an,
sie sind in einer 4.000 m2 großen Halle untergebracht
und es wurden 10.000 m3 Spezialsand verarbeitet.
Am Eingang wird man gleich
von der Geschichtenerzählerin aus
1001 Nacht Scheherazade und
dem vielköpfigen Dschinn begrüßt.
Weiter hinten kommen dann
 Märchen von den Brüdern Grimm:
z.B. Hänsel und Gretel mit der
bösen Hexe und auch die Mär vom
Wolf und den sieben jungen Geißlein.
Es sind über 50 Skulpturen zu
bestaunen, die eine ist schöner
als die andere und man kann
sich gar nicht satt daran sehen
P H A N T A S T I S C H 👍👍👍

Neben den weiteren
Klassikern wie
Rotkäppchen,
Rumpelstielzchen,
Froschkönig,
gestiefelter Kater,
Schneewittchen
usw usw
gibt es auch
Käpt'n Blaubär
und das
Sandmännchen


 

Zum Größenvergleich und zum Abschluss einmal das Märchen-
schloss mit Aschenpuddel und echten Personen im Vordergrund
und
Esel, Hund,
Katz' und Hahn
von den
Bremer Stadt-
musikanten

EINFACH
HERRLICH


Nach diesem Besuch wandern wir die Promenade am Nordufer
der Untertrave entlang Richtung Mole, dabei haben wir u.a. einen guten Blick zu dem Passathafen auf der Südseite, an Land sind
dort seit unserem letzten Besuch 2012 die Priwall Waterfront
entstanden. Dabei handelt es sich um sehr viele Häuser mit
 luxuriösen Ferienapartments, einige sind auch noch in Bau,
aber schön ist das
nun wirklich nicht,
damals waren da noch sehr viele Bäume 🌳🌳🌳 gewesen.
Schöner ist da die Promenade am Nordufer:
vor den alten Häusern sieht man Bäume und Grünstreifen.
Zum Strand hin steht unübersehbar das
1974 erbaute Maritim Hotel,
es ist mit 119 m das höchste Gebäude hier.
Da es den ursprünglichen Leuchtturm aus
dem Jahr 1539 zur See hin verdeckte,
fungiert dieses Gebäude nun als solcher und
ist damit das höchste Leuchtfeuer Europas.
Seit 2019 steht das als Landmarke dienende
Gebäude sogar unter Denkmalschutz.
Unser Weg führt uns weiter zum nördlichen
Molenfeuer, hier steht seit Mai 2013 die
12 m hohe Nordmolenbake, der Volksmund
nennt ihn wegen seines Aussehens auch
den Kleinen Leuchtturm. Erhöht wird er
noch durch den 4 m langen Windmessmast.
Von hier aus haben wir
zum einen den Blick auf
unsere morgige Fahrroute
> immer schön zwischen den Tonnen her und etwas weiter
draußen dann nach Norden abbiegen Richtung Fehmarn
und zum anderen
ein Blick zurück
nach Travemünde.
 
Ebenso sehen
wir im Wasser
 viele von den
oft ungeliebten
aber faszienierenden
Meeresbewohnern:
den Quallen, hier eine
Ohrenqualle, die vier Ringe
sind ihre Geschlechtsorgane. 
Auf dem Rückweg heißt es für
Sarah und mich am Strand
erstmal die Schuhe aus,
Hosen hoch und ab ins
Ostseewasser > SCHÖN
Hiernach haben wir drei
uns ein leckeres Eis auf
der Promenade "verdient",
vorsichtshalber geschützt
unter einem Sonnenschirm,
denn die Möwen lassen hier
mal gerne was fallen ... 😱
Dabei haben wir nochmals einen schönen Blick auf die PASSAT.

Etwas abseits der Promenade
entdecken wir in der
Jahrmarktstraße
das vermutlich älteste Haus
der Stadt, rechts das
schiefe Eckhaus ist
demnach aus dem 16. Jh.

Bei einem seiner Fenster ist sogar
ein doppelter Spionagespiegel angebracht,
da kann der Bewohner aus dem Inneren sehen,
wer draußen so vorbei geht 😲

Weitere alte Bauten sieht man hier,
allesamt schön restauriert und gepflegt.









Tag 4: Travemünde > Burgstaaken

Am nächsten Morgen verstauen wir alles freistehende sicher,
damit es während der Fahrt nicht umfällt, denn heute geht es
auf die Ostsee, da kann es schon mal ruppig werden.
Bereits um 
9 Uhr lassen wir
bei strahlend
blauem Himmel
und kaum Wind
Travemünde hinter uns und fahren auf die See hinaus,
hier folgen wir zunächst der Lübeck-Gedser Route.

Sarah und ich sitzen auf dem Vordach und hoffen
auf schöne Wellen, die das Boot ein wenig zum Tanzen bringen.

 
Auch die
großen Fähren
folgen diesem
Weg, um aus
der Lübecker Bucht heraus zu kommen, dabei sind sie einiges
schneller als wir, doch halten sie reichlich Abstand zu uns
 > ist ja auch genug Platz hier.
Doch manche meinen trotzdem
hier knapp hinter uns kreuzen zu müssen,
das kann durchaus gefährlich sein ... 😕

Inzwischen ist
der Wind von
1 auf 3 bft auf-
gefrischt und
wir beiden am Bug genießen das "Surfen" in den Wellen, die zwar
im allgemeinen klein sind, doch durch die anderen Fahrzeuge
dann schon mal stärker sind und die Gischt spritzen lassen 🏄
Einige Zeit
später sehen
wir am Horizont schon die Fehmarn-Sund-Brücke und
die typischen Landmarken von Fehmarn: die 3 hohen Gebäude
vom IFA Hotel und Ferien-Centrum an der Südpromenade.

Auch Ludger möchte das mal "aus der Nähe" sehen und geht zum Bug rüber
😂😂 
Doch von hier ist es wirklich ein anderer Eindruck als aus dem
Cockpit heraus > es ist viel ruhiger, man hört mehr die Wellen
als den Motor, obwohl der, dank der guten Dämmung, nicht laut ist.
 
Wir halten Kurs auf die grüne Ansteuerungstonne BURG1, ab hier
ist die schmale Hafenzufahrt sehr gut betonnt. Den Hafen Burgtiefe
 lassen wir an Steuerbord (= rechts) liegen und fahren weiter
geradeaus nach Burgstaaken, hier sind wir angemeldet und können an einem Kopfsteg festmachen, der Ausblick von hier ist
H E R R L I C H

Tag 5: Burgsstaaken > Laboe

Nach der gestrigen 6,5-stündgen Fahrt auf der Ostsee muss es heute aufgrund
der bevorstehenden Wettervorhersagen leider schon direkt weitergehen, sonst
sitzen wir hier auf Fehmarn für einige Tage fest. So machen wir uns gegen
9 Uhr bei sonnigen 18°C auf den Weg Richtung Laboe. Bei der roten Tonne 18 bie-
gen wir in den Fehmarnsund
ab und halten nun Kurs auf
die Durchfahrt der großen
Fehmarnsundbrücke.
Sie wurde im Januar 1963
eingeweiht und steht seit
1999 unter Denkmalschutz.
Die Durchfahrtshöhe von
aktuell 22 m reicht dicke für uns und auch für die Segler, die vor
und hinter uns sind. Das Erscheinungsbild der Brücke durch die
beiden 45 m hohen Bögen brachte ihr den Namen Kleiderbügel
ein. Da die Brücke bei dem steigenden Verkehr an ihre Grenzen
stößt, wird nun geplant, sie durch einen Tunnel zu ersetzen
bzw. sie nur noch für Fußgänger und Fahrradfahrer zu erhalten.
Nach dieser Durchfahrt folgen wir der fast horizontal verlaufenden Kiel-
Fehmarnsund-Route, sie führt zwar durch die Warngebiete der Marine, doch
haben wir uns im Vorfeld schlau gemacht > heute sind KEINE Schießübungen.
So dürfen wir an der gelben Tonne P9 vorbei in die Übungsgebiete Todendorf
und Putlos einfahren, der gesamte Bereich liegt in der Hohwachter Bucht.
 
Nachdem ich eine Weile
gefahren war, sitze ich mit
Sarah wieder vorne auf
dem Bug und lasse die
Beine baumeln, doch viele
Wasserspritzer gibt es heute
nicht 😒😒, dabei haben
wir sooooo schön unsere
Schuhe gesichert 😄😄
 



Die Wasseroberfläche ist spiegelglatt
und es sieht gespenstisch aus,
verstärkt wird dieser mystische Eindruck noch,




als es diesig wird und die Welt nach einem entgegenkommenden Boot aufzuhören scheint ...

Nach ca. 2 Stunden normalisiert sich dieses Wetterphänomen und wir verlassen ca. 3 Stunden
nach der Einfahrt an der Tonne T6 dieses Warngebiet.

 
Unser nächster Ansteuerungspunkt ist der Leuchtturm Kiel,
mit 33,50 m Höhe steht er seit 1967 in der Zufahrt zur Kieler Förde.
Schon von weitem
ist er zu sehen,
er dient außerdem
als Lotsenstation,
so sind die auffällligen roten Boote schneller bei den Berufsschiffen.
Ein Lotse wechselt während der Fahrt auf das große Schiff
und leitet es durch die Kieler Förde bis zu seinem Liegeplatz.
Hier in der
Kieler Förde
haben wir schon seit langem Sicht auf das fast 70 m hohe
Marine-Ehrenmal in Laboe, einen Besuch von dem Turm 
(Einweihung 1936) und dem nebenliegenden U-Boot U995
kann ich nur empfehlen, bei unserem letzten  Besuch hier
haben wir dort viel interesantes sehen können 👍
Knapp daneben machen wir im Hafen Baltic Bay Laboe fest und
müssen mal wieder einkaufen gehen, es fehlt halt immer etwas,
zumal unser Kühlschrank leider NOCH sehr klein ist.
Beim Hafenparkplatz sehen wir, dass es hier seit 2018 die
sogenannte Fiedlers Box gibt, d.h. man kann online seine
Einkaufsliste mit Wunsch-Abholdatum bei dem örtlichen
Händler angeben und bekommt die Ware zum Hafen geliefert,
hier wird sie dann in verschiedenen Fächern sicher deponiert:
Normal, Kühl- und Gefriertemperatur > ein toller Service, das notiere ich mir gleich für das nächste Mal 👍👍
Den Abend verbringen wir an Deck (wo auch sonst) und be-
wundern die Boote an den Stegen, besonders sticht uns auf der
anderen Seite ein sehr großer Katamaran ins Auge, er ist sicher-
lich über 8 m breit, den würde ich gerne mal von innen sehen ...
 

Wir haben zwar
keinen direkten
Blick auf die untergehende Sonne, doch der verfärbte
Abendhimmel sieht auch ohne sie sehr schön aus.


Tag 6: Laboe > NOK bis Gieselauschleuse

Bei strahlend blauem Himmel 🌞 haben wir beim Frühstück einen
guten Blick durch die Masten auf die Kieler Förde und können so
die großen Pötte vorbeiziehen sehen: u.a. macht sich der rote
148 m lange ELBE HIGHWAY der deutschen Reederei KESS hier
auf den Weg zum Nord-Ostsee-Kanal. Er kann 1600 Fahrzeuge
transportieren
und ist seit 2015 mit einem so-
genannten Scrubber ausgerüstet, d.h. er besitzt einen Abgas-
wäscher und ist somit für die verschärften Abgasbestimmungen
auf der Nord- und Ostsee gerüstet. Ebenfalls unterwegs ist die
Fähre COLOR MAGIC, sie kommt heute schön beflaggt erstmals
nach ihrer Coronapause aus Oslo zurück und wird gleich an ihrem
Norwegenkai in Kiel anlegen. An Bord sind ca 1000 Norweger, die einen Kurztrip in Kiel machen, Deutsche dürfen noch nicht an Bord.
Auch für uns geht es nun los,
vorbei an dem grün-weißen
 Leuchtturm Friedrichsort, er
steht seit 1971 mit seinen fast
32 m Höhe auf einer künstlichen
Sandbank an der Engstelle der
Kieler Förde, die hier nur 1,9 km breit ist. Aus der Ferne sehen wir, dass der
niederländische Tanker DUTCH EMERALD schon in die große Schleusenkammer
einfährt, wir müssen noch eine Weile warten, entschließen uns aber zu dümpeln.
Auf der Steuerbordseite (rechts) steht, von viel Grün umgeben, der Leuchtturm
Kiel-Holtenau, er stammt aus dem Jahre 1895. In seinem Fundament sitzt seit
1887 der Grundstein mit der Gründungsurkunde von dem Kaiser-Wilhelm-Kanal.
Dieser erste Name wurde 1948 in Nord-Ostsee-Kanal (NOK) umgewandelt.
In dem achteckigen Unterbau kann man sich heutzutage trauen lassen.
Westlich von ihm liegt vor den kleinen Schleusen (diese sind seit 2014 wegen Einsturzgefahr gesperrt und zur Stabilisierung mit Sand verfüllt) der Tiessenkai
und westlich davon die Sportbootliegestelle, hier ist auch ein Kassenautomat für die NOK-Durchfahrung (18 €).
 








Nach dem Umschalten der
Signallichter auf ununter-
brochenes weißes Licht
dürfen wir Sportboote in
die südliche große Kammer
einfahren, sie ist 310 m lang
und 42 m breit. Zum
Festmachen für uns gibt es
auf beiden Seiten seeeeehr niedrige Schwimmstege mit flach liegenden
Ringen, die Fender gehören hier also direkt auf die Wasseroberfläche.
Ein Hochklettern an den Leitern ist ABSOLUT UNTERSAGT und auch
nicht mehr nötig, die Tickets werden dort schon lange ncht mehr verkauft.
Der Hub beträgt nur wenige
cm, so beginnt das 8 m
dicke Schleusentor sich bald
zu öffnen, es ist noch nicht
mal halb offen, da wird uns
schon zugerufen, dass wir
herausfahren dürfen.
Bereits nach kurzer Zeit sehen wir die Levensauer Hochbrücke.
Die im Jahre 1894 fertig gestellte Straßen- und Eisenbahnbrücke
sieht herrlich aus, bedeutet jedoch eine Engstelle für den Kanal,
so dass die GROSSEN Schiffe sich hier nicht begegnen können.
Aus diesem
Grunde gibt es
schon seit
Jahren den Plan
diese durch einen Neubau zu ersetzen. Sie muss jedoch einige
Bedingungen erfüllen: u.a. überwintern in den Widerlagern
der Brücke tausende von Fledermäusen, deswegen bleibt der
südliche geklinkerte Bau erhalten und wird zur Zeit saniert.
Etwa alle 10 km queren Fähren den Kanal, diese sind kostenlos
zu benutzen und haben immer gut zu tun. Hier die KOLBERG vom
Fähranleger Landwehr beim Queren. Der Anleger lädt auch zum
Verweilen ein, es gibt Liegestühle und einen Kiosk. Auch die
Kanadagänse
haben es sich
hier bequem
gemacht. Laut
einer Internetseite richten sie ihre Überquerung nicht nur nach den
Berufsschiffen, sondern auch nach den Sportbooten. Das können
wir nicht so bestätigen, es kam mehrfach vor, dass sie losfuhren
als wir kurz vor ihnen waren, so dass wir bremsen und ausweichen
mussten. Also immer schön die Schranken am Fährufer im Auge behalten: gehen sie runter > lieber abbremsen.
Bei Klein Königsförde sind ebenfalls Bauarbeiten am nördlichen
Ufer zu beabachten, hier geht es ebenfalls darum die Kanalsohle
auf 70 m zu erhöhen und die anschließende Kurve zu begradigen. Da sich die GROSSEN an diesen Engstellen nicht begegnen dürfen gibt es die Weichen: das sind besonders breite Stellen in denen die Schiffe dann auf die Entgegenkommen warten müssen. 
Bei Rendsburg
liegt am Südufer
die Lürssen Kröger Werft, es ist einer ihrer Standorte im nord-
deutschen Raum. Sie bauen Luxusyachten in Dimensionen, bei
der unser Schiff wie ein Dingi wirken würde, manche sind breiter
als wir lang sind. Eine Yacht ist hinter einer der Hallen sichtbar.
 
Kurz danach
wieder eine
Fährverbindung, die bei Nobiskrug, hier gilt es doppelt
aufzupassen, denn es fahren 2 Fähren parrallel.
Schon bald fällt
unser Blick auf
die Rendsburger
Hochbrücke, hier
fuhr bis zu einem Unfall
im Januar 2016 die unter
Denkmalschutz stehende
Schwebefähre, sie stammte
aus dem Jahr 1913. Dabei wurde sie so stark beschädigt, dass sie durch einen
Neubau ersetzt werden muss, dieser soll im Herbst 2020 fertig sein und besitzt
dann auch eine entsprechende technische Ausstattung (u.a. AIS), um solche
Unfälle zu vermeiden. Die Fähre war damals bei schlechter Sicht mit einem Frachter kollidiert, Schuld bekamen in diesem Frühjahr beide zugesprochen.
Der Schiffsverkehr ist in
diesem Jahr noch ruhiger
als wir ihn 2012 empfunden
haben, doch kurz bevor
wir in den Gieselaukanal
abbiegen kommt uns ein
Containerschiff entgegen:
die CHARLOTTA B.
Mit ihren Ausmaßen von 168 x 27 m gehört sie zu der Verkehrgruppe 5, für
alle Verkehrsteilnehmer ist dieses auch an entsprechenden Signalen ablesbar:
rechts bei der ELSA ESSBERGER hängt z.B. der schwarze Zylinder als
Zeichen für die Verkehrsgruppe 4. Es gibt hier 6 dieser Gruppen, anhand der
Eingruppierung sorgt die Verkehrszentrale NOK für einen reibungslosen Ablauf
während der Durchfahrt: z.B. dürfen sich ein Schiff der Gruppe 4 nie mit einem
der Gruppe 5 treffen, dafür ist der Kanal zu schmal. Die maximale Summe
darf höchsten 8 betragen, an manchen Stellen auch nur 6. 

 
Gegen 17 Uhr biegen wir
nach Norden in den Gieselau-
kanal ab, um hier vor der
Schleuse an einem der
langen Stege zu übernachten.


Man liegt hier herrlich inmitten der Natur, tagsüber ist die
Schleusenbrücke noch von fleißigen Bauern mit ihren Treckern
befahren, aber ansonsten ist es ruhig. Beim Schleusenwärter
 können wir uns das Ticket für die Kanaldurchfahrt besorgen.


Tag 7: Gieselauschleuse > Brunsbüttel

Morgens ist - wie schon am Vortag - strahlend blauer Himmel und
bereits um 10 Uhr 24°C. Ich mache einen kleinen Gang rüber zu
dem anderen Steg und komme an der noch ruhenden Schleuse
vorbei. Vor 8 Jahren sind wir hier durch gefahren für einen kleinen
Abstecher in die Eider und mussten pro Schleusung 8 € bezahlen,
heutzutage ist
das Schleusengeld in dem NOK-Ticket mit enthalten. Nach dem
täglichen Motorcheck machen wir uns auf zur zweiten Etappe auf
dem Nord-Ostsee-Kanal, der zunächst wieder wenig befahren ist.
Doch schon
bald kommt
uns erst das
Frachtschiff
VALERIE und dann das größere Containerschiff VORONEZH
entgegen, letzterer ist 184x25 m groß und besitzt sogenanntes
bordeigenes Ladegeschirr, das bei ihm aus 3 Kränen besteht,
damit kann er sich am Kai selbst be- und entladen.
 
Bei der Weiche Dükerswisch gibt es ein rotes Signal, weches bedeutet,
dass Schiffe der Verkehrgruppe 3 und höher hier warten müssen, denn sie
müssen einen oder mehrere Entgegenkommer abwarten. So liegt hier die
SUSANNE schräg im Kanal und wartet auf ihre Weiterfahrt, sie könnte auch
an den Dalben festmachen, hat sich aber fürs dümpeln entschieden.
Bei dem derzeitigen geringen Wind ist das auch problemlos möglich.
 
Für uns ist die Weiter-
fahrt kein Problem
> wir sind klein genug.
Währen jedoch alle
3 roten Lampenreihen an,
müssten auch wir warten.


Bei km 19 steht die dritt-
älteste Brücke des NOK,
es ist die aus Stahl konstru-
 ierte Eisenbahnhochbrücke
Hochdonn, erbaut wurde sie
von 1913-1920. Auch nach
100 Jahren fahren täglich
über 75 Personen- und
Güterzüge über sie hinweg
>>> da kann sich manch moderne Brücke "eine Scheibe von abschneiden".
Die Brücke wurde damals direkt neben der Windmühle Aurora erbaut.
Diese stammt aus dem Jahre 1883 und erledigte bis 1957 ihre Dienste,
heute kann man sich in ihr trauen lassen.
Während der Fahrt fallen uns immer wieder Schilder am Ufer auf, eine Weile
rätseln wir, was es damit auf sich hat, mal ist der Bogen oben, mal unten ... 
Sind es die Angaben bis zur nächsten Brücke/Fähre, aber wir merken schnell
> nein, das passt nicht.
Was kann es sonst sein???
Die WSA-Kiel-Seite bringt uns schnell
die Erklärung > da stehen überhaupt
viele interessante Infos zum NOK 👍👍
Es handelt sich um den Radius der
nächsten Kurve und der Bogen zeigt an,
ob es eine Rechts- oder Linkskurve wird.
Das linke Bild weist auf eine Linkskurve
mit dem Radius von 22.000 m hin
> also eine langgezogene Kurve.
Das rechte Schild eine Rechtskurve mit
nur 6.000 m Radius > ist also viel enger.
Für die Berusschiffer ist es ein wichtiger
Hinweis darauf, wie es weiter geht,
müssen sie mittig der Fahrbahn fahren
oder können sie am Rand bleiben.
Die letzte Hochbrücke ist die von Brunsbüttel, mit ihrer Länge
von 2.831 m ist sie auch die längste der 10 Hochbrücken.
Beim Blick zurück kann man ihre lange westliche Zufahrt sehen,
die die Fahrzeuge auf eine Höhe von 40 m bringt.
Ab hier kann
man schon die
NOK-Schleusen
in der Ferne
sehen, mehrere
Häfen liegen zu beiden Seiten und 2 große warten auf die
Erlaubnis fahren zu dürfen, doch sie hängen noch in der
Warteschleife, denn ein Containerschiff kommt ihnen entgegen.
Wir fahren an ihnen vorbei und steuern den Yachthafen
Brunsbüttel an, er liegt direkt nördlich der großen Schleusen. 
Der Hafenmeister kommt abends am Boot vorbei und kassiert das
Liegegeld in Höhe von 10 €, bei ihm könnte man auch noch das
Ticket für die NOK-Durchfahrt bekommen. Die Sanitäranlagen sind
hinter dem
Museum in
einem Innenhof
zu finden. Der
Hafen liegt 
 super zentral,
man kann ent-
weder den Steg
direkt an der
Promenade vor
dem Restaurant
Torhaus wählen
 oder aber an den sehr niedrigen Stegen neben der Schleusen-
einfahrt festmachen, von da aus hat man das Gefühl die
ein- und ausfahrenden Schiffe anfassen zu können.

Tag 8: Abwettern in Brunsbüttel

Der nächste Tag wird ein Hafentag, denn es sind Gewitter ge-
meldet, bei denen möchten wir nicht gerne auf der Elbe sein.
So nutzen wir die Zeit und
schauen uns die großen
Schleusenkammern mal von
oben an. Von der Aussichts-
plattform kann man schön in die 310 x 42 m große Kammer rein schauen, sie
ist bereits 106 Jahre alt. Wir hätten auch gerne an einer Schleusenführung
teilgenommen, doch findet die Samstags leider nicht statt > SCHADE 😒
Dabei hätten wir bestimmt viele interessante Informationen über das
Schleusenwesen und den Neubau der 5. Kammer erfahren, diese entsteht
zwischen den großen und den kleinen Kammern auf der ehemaligen Schleu-
seninsel. Die Fertigstellung ist für 2026 geplant, anschließend werden die
beiden großen Kammern saniert. Eindrucksvoll sind die GROSSEN Fender
bei den Einfahrten.
Wieder zurück an Bord
beobachten wir das rege
Treiben vor den Schleusen,
mehrere Berufsschiffer fahren in den NOK hinein, ein anderer
möchte heraus, dazu queren die beiden Fähren ihren Weg, denn
die sind auch hier sehr gut ausgelastet und im Dauereinsatz.
Da muss jeder
wirklich voll auf das gesamte Umfeld konzentriert sein.

Am Abend können wir von unserem Schiff aus die
schöne Abendstimmung hier in Brunsbüttel genießen.

Tag 9: Brunsbüttel > Glückstadt

Am Sonntag geht es für uns weiter, aufgrund der Gezeiten auf der
Elbe starten wir erst mittags den Motor und fahren zunächst zur
KüBi Bunkerstation um Diesel zu tanken. Der Eigentümer erzählt
uns beim Tankvorgang, dass er leider bis zum 01.08.2020
schließen muss, da das WSA neue Pläne für das Gelände hat.
Für die komplette Rückbauung und Entsorgung ist er selbst ver-
antwortlich, allein die Stegkosten schlagen mit 90.000 € zu Buche
> anschließend ist er bankkrott und Wohnungslos, denn mit seiner
Mutter (90!) lebt er in einem Haus auf demselben Gründstück.
Während wir anschließend zu den Schleusen rüber fahren, sehen
wir am Nordwestufer den 38 m hohen unter Denkmalschutz
stehenden Wasserturm von Brunsbüttel aus dem Jahre 1911,
er liegt unübersehbar direkt neben dem Westküstenklinkum.
In die südliche
kleine Schleu-
senkammer
können wir bald mit mehreren Sportbooten einfahren und machen
das Boot wieder auf den niedrigen Schwimmstegen fest. Als wir
ausfahren wollen startet jedoch der Motor nicht > OHJE 😱😱
War womöglich mit dem Diesel etwas nicht in Ordnung??
Ludger schaut gleich nach dem Dieselfilter, doch der ist im grünen
Bereich. Ich sage derweil über Funk dem Schleusenwärter
Bescheid, er meint ganz locker: Wenn es nicht klappt müssten
wir halt nochmal mit durch schleusen ... Ludger versucht es
weiter, irgendwann im Leerlauf mit Vollgas funktioniert es doch
> Glück gehabt.
Fix verlassen wir die Kammer und kommen direkt auf eine ruppige
Elbe. Bei der Fahrt parallel zum Fahrwasser ist das kein Problem,
aber wir müssen noch queren, damit wir auf der Südseite bergauf
fahren, dabei kommen die Wellen dann von der Seite und bringen
das Boot ins rollen (natürlich nicht ganz!!!). Diese Seitenhiebe sind gar nicht angenehm 😵😵😵
 

Danach ist die Fahrt trotz des Windes wieder angenehmer,
die großen
Berufsschiffer
kommen hier
schnell näher,
was man bei
Querungen
brücksichtigen
muss!!!

Die dunklen Wolken mit ihren Regengüssen sehen wir zum Glück
nur hinter uns aus der Ferne an beiden Ufern,
hoffentlich kommen sie nicht zu uns herüber!!!
Direkt nach dem nördlichen Störabzweig liegt die Rhinplate, die
ehemalige Sandbank entstand in den 1950er Jahren, als die
Fahrrinne der Unterelbe vertieft wurde. Hier fahren wir östlich
von ihr in die
Glückstädter
Nebenelbe ein und halten die AUGEN AUF 👀, denn die Fähren
von Wischhafen nach Glückstadt sind hier mit 4 Fahrzeugen im
Dauereinsatz. Sie müssen einen großen Bogen bis zum roten
Leuchtfeuer Rhinplate Nord machen, um nicht aufzusetzen.
Vorbei an dem
Fähranleger
Glückstadt geht es für uns weiter bis zur Moleneinfahrt, wo wir
einbiegen, um dann vor dem Sperrtor in dem Außenhafen des
SV Glückstadt
festzumachen.
Beim gerade
anwesenden
Hafenmeister bezahlen wir die Gebühr und halten mit ihm ein
nettes Schwätzchen, bis uns der einsetzende Regen dabei
unterbricht. Da das Wetter für die nächsten beiden Tage sehr
stürmisch gemeldet ist, werden wir diese Zeit hier abwettern.
Am Abend ist es wieder trocken und beim Deichspaziergang
 haben wir einen guten Blick auf den schönen Sonnenuntergang.



Tag 10 + 11: Abwettern in Glückstadt

Bereits beim Frühstück erreicht der Wind die Stärke 6 bft, unser
Windmesser leistet vollste Arbeit und rotiert fleißig vor sich hin
> gut, dass wir uns fürs Abwettern entschieden haben.
Nach dem stärkenden Mahl machen wir einen kleinen Spaziergang
durch den Ort.
Es geht zu-
nächst zum Sperrtor, dieses öffnet lediglich 2 Stunden rund um
das Hochwasser seine großen Tore. Dahinter erstreckt sich der
ca. 600 m lange Binnenhafen des SV Glückstadt und der hiesigen
Stadtwerke. Am
Nordufer gehen
wir die alte
Uferstraße Am Hafen entlang und
sind begeistert von den schönen
Wohnhäusern, sie stehen gänz-
lich unter Denkmalschutz und die
Uferstraße gilt als die schönste in
Norddeutschland. Auch der im-
posante Salzspeicher aus dem
Jahre 1827 trotzt mit seinen aus
Backsteinen gemauerten Wänden
Wind und Wetter. Seine Grund-
fläche misst 14x14 m und er kann
mithilfe von Seilzügen von der
Land- und der Wasserseite
be- und entladen werden.
Am Ende des Hafenbeckens kann man prima
draußen sitzen
und lang über
den Hafen Rich-
tung Sperrwerk
schauen. Wir
gehen nach
einem Einkauf
über das süd-
liche Ufer zu-
rück und bekommen von hier nochmals einen schönen Blick auf die Nordseite.
Im übrigen passt hier in den Binnenhafen sogar die AIDA 🚢 rein ... 😂😂😂

Am zweiten Relaxtag unternehmen wir einen Gang zum Glückstädter
Buttermarkt, so wird der hier stattfindende Wochenmarkt genannt. Neben
frischem Gemüse kaufen wir uns bei einem heimischen Käsehändler einen leckeren Hartkäse, den wir heute Abend
beim Rotwein 🍷🧀 genießen wollen. Rund um den Marktplatz liegen das Rathaus, die Stadtkirche und viele Lokale
und Restaurants, leider sind mir die Fotos davon abhanden gekommen 😢😢  
 
Aber Bilder von
den Gezeiten-
unterschieden
habe ich, es
liegen ca. 2 m
zwischen
Hoch- und
Niedrigwasser.



Tag 12: Glückstadt > Hamburg

Bei nur leicht bewölktem Himmerl, kühlen 13°C und nur noch
2 bft Windstärke starten wir bereits um 7:30 Uhr die Maschine
und verlassen diesen schönen Ort mit der Gewissheit
> hierher kommen wir auf jeden Fall wieder 👍👍
Die Glückstädter Nebenelbe befahren wir zunächst Richtung
Norden, um dann wie die Fähren einen Bogen um das nördliche
Leuchtfeuer zu machen, heute sehen wir durch das Niedrigwasser
auch den Steinwall, der von der Rhinplate zu ihm führt. Dahinter
fährt unübersehbar das auffällig in pink gestrichene 336 m lange
und 46 m breite Containerschiff ONE OLYMPUS. Für die Fahrt nach Hamburg nutzen wir das auflaufende Elbwasser, so kommen
wir mit ca. 15 km/h zügig voran. Das Wasser ist heute ruhiger als
vor 3 Tagen, so können wir ohne Probleme dicht am grünen Ton-
nenstrich fahren. Mehrere Containerschiffe kommen uns entgegen
bzw. überholen uns. Die AL MURABBA ist mit ihren 369 m Länge
und 51 m Breite noch größer als das farbenfrohe Schiff von eben.
Es wird überholt von dem High-Speed-Schiff HALUNDER JET,
der mit 65 km/h Helgoland ansteuert. Die Heckwellen von dem 
Schnellen und dem Großen bringen unser Boot schön zum
schaukeln, so von vorne kommend macht das Spaß 😀👍🏄

Bei dem Baggerschiff UILENSPIEGEL kann man schön sehen,
wie stark die Bugwelle ist, die die Schiffe vor sich herschieben.
Bald schon fahren wir an dem wohlhabenden Treppenviertel Blan-
kenese vorbei,
im Westen trohnt
oben auf dem

Berg das be-
kannte 5*****
Süllberg Hotel/
Restaurant. Vie-
le Herrenhäuser
Villen
und auch Fischerhäuser
au
s vergangener Zeit stehen hier auf engsten Raum am steilen Elbhang, oft verbunden durch verwinkelte Gassen und Treppenwege.
Hinter dem Mühlenberger Segel-Club e.V. wird gerade ein neues Oberfeuer gebaut,
ein Kran hievt soeben das 40 Tonnen schwere Bauteil an seinen Platz, geliefert
wurde es per Schwertransport aus dem Nürnberger Raum. Es wird mit seinen
62 m Höhe der vierthöchste Leuchtturm Deutschlands sein und ab Oktober
zusammen mit dem neuen Unterfeuer in Betrieb gehen, um den einfahrenden
Schiffen den Weg durch die neue breitere und tiefere Fahrrinne zu weisen. 
Den Hamburger Hafen können
wir trotz des diesigen Wetters
schon sehen, doch vorher geht 
es noch vorbei an dem Airbus
Gelände. Manchmal kann man
die Flugzeuge aus nächster Nä-
he sehen, denn die Start- und Landebahn endet kurz vor der Elbe.
Direkt östlich davon ist der Abzweig zu den Yachthäfen im Rüsch-
kanal, hier haben wir 2012
sehr schön beim SCNK gelegen, als wir mit der TANTE STÖRDI passend zu den
Hamburger Cunard-QUEENs-Day 🚢🚢 unterwegs waren
> das war ein tolles Erlebnis (hier
nachzulesen).
Nun passieren wir die Hafengrenze, erkennbar an dem unter
Denkmalschutz stehenden Lotsenhaus Seemannshöft, ein Back-
steinbau aus dem Jahre 1914. Es zeigt an seinem 28 m hohen
quadratischen Turm (8x8 m) die Uhrzeit und darüber die Gezeiten
mit dem Wasserstand gegenüber dem Seekartennull SKN in dm
an. Zur Zeit steht dort F32, es ist also Flut und das Wasser steht
3,20 m über
Seekartennull.
Der Blick
Richtung Elbphilharmonie zeigt auch einige Kreuzfahrtschiffe und
große Yachten, die auf bessere Zeiten warten, so liegen hier z.B.
die EUROPA2 beim Cruise Center Altona, die HANSEATIC
INSPIRATION bei Blohm & Voss und die AIDAPERLA am Cruise
Center Steinwerder. Schauen wir nach Steuerbord (> rechts)
sehen wir den Parkhafen mit den vielen Containerterminals vom
Burchardkai,
vorne vor liegt
die 280 m lange
und 40 m breite
VENETICO.
Am Nordufer
sehen wir
unverkennbar
die Seniorenreidenz Augustinum, früher war das 12stöckige
Gebäude ein Kühlhaus, in dem gefangener Fisch eingefroren
gelagert werden konnte. Unter strengen Denkmalschutzauflagen
wurde es hier neu errichtet und hat deshalb z.B. keine Balkone.
Oben unter der Kuppel können die Bewohner (die sich die 115
1-3 Zimmerappartments leisten können) täglich ihre Mahlzeiten
einnehmen oder auch im Restauarnt essen gehen. Ein bekannter
Bewohner war z.B. Walter Giller mit seine Frau Nadja Tiller.
Direkt daneben liegt die Schlepperstation, hier warten die kräftigen
Fahrzeuge auf ihren nächsten Einsatz. Der VB PEFEKT zieht
kurze Zeit später an uns vorbei um einem Berufsschiffer "Beistand"
zu geben. Das VB steht dabei für Vicente Boluda, dem Unter-
nehmerchef, dieser hat im Februar 2017 die angeschlagene Schlepperfirma mit 18 Schlepper in 7 dt. Städten übernommen.
Weiter geht es vorbei an den Docks von Blohm & Voss, sie sind
überwiegend belegt mit Schiffen, die überholt werden müssen oder
die derzeitige Zeit nutzen, wo sie eh nicht fahren dürfen. Auf der
Nordseite liegen die bekannte Fischmarkt-Auktionshalle und die
Landungsbrücken, auch hier ist es im Gegensatz zu sonst üblich
seeeeehr überschaubar, es wirkt absolut befremdlich ...
Für uns geht es
noch an den
beiden Musicalhäusern Der König der Löwen und Pretty Woman 
vorbei eh wir vor der Elbphilharmonie nach Backbord (=links) in
den City-Sporthafen Hamburg einbiegen. Passend zur Mittagszeit
können wir nach telefonischer Anmeldung am Rolf-Herlyn-Steg
festmachen.
Dieser Steg ist
2006 nach dem Segler Rolf Herlyn benannt worden. Er setzte sich
für viele Umwelt- und Hafenprojekte im norddeutschen Raum ein
(z.B.: Segelsport
im Wattenmeer,
Wiederher-
stellung der
Schleusen an der Elde-Müritz-Wasserstraße, Wiederbelebung des
Finokanals). Ebenfalls gelang es ihm, die Hamburger Politiker
davon zu überzeugen, hier am Baumwall einen Sportboothafen
anzusiedeln, was jahrelang zuvor immer abgelehnt worden war
> Eröffnung war im Mai 1992. 2012 verstarb er mit fast 80 Jahren.
Trotz der starken Bewölkung machen Ludger und ich
einen kleinen Spaziergang zum nahegelegenen Le-
bensmittelmarkt, es geht Richtung Michel, dem
Wahrzeichen der Hansestadt Hamburg. Diese
evangelische Hauptkirche St. Michaelis ist bereits
der dritte Kirchenbau an dieser Stelle, sie wurde nach
einem Brand im Jahre 1906 wieder aufgebaut und
bereits 1912 fertiggestellt. Den Turm kann man bis zu
seiner Aussichtsplattform in 106 m Höhe besteigen
(oder auch den Lift nehmen) und hat dann einen
phantastischen Blick auf Hamburg. Wir haben für
morgen einen anderen Höhenausflug geplant, deshalb
bleiben wir hier am Boden und gehen östlich um den
bekannten Sakralbau herum. Dabei fällt unser Blick
auf das Eckgebäude Wincklerstraße/Krayenkamp,
es fängt schmal an und wird dann breiter.


In der kleinen Straße Krayenkamp wiederum sticht uns
sogleich das schöne Fachwerkhaus der Krameramts-
stuben ins Auge. Die Gebäude, die sich auch weiter nach
hinten erstrecken, stammen aus dem frühern 17. Jh. und
gehören zu den ältesten in der Hamburger Innenstadt. Sie
wurden damals für das Krameramt und die maximal 20
Kramerwitwen errichtet. Als Frau durfte man damals die
Kramerläden nicht weiter betreiben, wenn der Mann ver-
storben war, so durften sie hier kostenfrei wohnen und
der Laden konnte neu vermietet werden. Heute kann man
solch eine Witwenwohnung noch in dem Museum be-
sichtigen und auch der Hinterhof ist äußerst sehenswert.

Auf dem weiteren Weg sehen wir beim Überqueren der Hauptstraße
ein interessantes Gebäude, es scheint abzuknicken. Es handelt sich um die
sogenannten Tanzenden Türme oder auch die Tango-Türme, die 2012 erbaut
worden sind und 75 bzw 85 m hoch sind. Im obersten Geschoss ist auch ein
Restaurant beheimatet, von wo man einen herrlichen Blick über Hamburg hat.
Zurück an Bord können wir beobachten, wie sich bei der im Hafen befind-
lichen RIP-Piraten-Firma mehrere Personen den Neoprenanzug anziehen
und kurze Zeit später
mit ihrem 8 m langen und
300 PS starken Highspeed-
Boot auf dem Weg zu ihrer
Hafenrundfahrt machen. Mit
  bis zu 90 km/h legen sie in
den nächsten 70-75 min ca.
50 km auf der Elbe zurück.

 
Tag 13: Familientag in Hamburg

Beim morgendlichen Gang über den Steg sehe ich 4 Enten:
eine ist schon wach und steht munter auf dem Schwimmsteg,
die anderen drei kauern dicht an dicht in der Stegbefestigung.
  
An den Türen
der Sanitäran-
lagen fällt mir
ein Schild auf:
es ist ein Hinweis auf die noch immer in Betrieb befindlichen
überholungswürdigen Sanitäranlagen, aber lest lieber selbst:
  Nach dem Frühstück machen wir drei uns auf den Weg zu den
Landungsbrücken. Gleich vor dem Hafeneingang liegen die
Barkassen der Firma Ehlers, die Bestuhlung ist durch die
Coronaregeln sehr ausgedünnt, um die Abstände einzuhalten.
Viele Touristen und interessierte Mitfahrer gibt es zur Zeit eh nicht,
es ist für sehr viele Branchen nicht gerade leicht zur Zeit 😒😒
Von der Über-
seebrücke aus haben wir einen direkten Blick auf die beiden oben schon
erwähnten Musicalhäuser, hier ruht der Betriebe schon seit
Monaten komplett. Man könnte Aufführungen mit weniger Zu-
schauern machen, aber es geht ja auch um die Menschen auf
der "anderen Seite": Darsteller, Orchster, Bühnenarbeiter etc.
 
Direkt neben dem Museumschiff CAP SAN DIEGO liegt die
HANSEN SIEN II von der Seehafenspedition Hermann Hansen.
Die Schleppbarkasse stammt aus dem Jahre 1962,
wurde aber 2012 umgebaut und liegt hier nun mit
herrlichem Blumenschmuck im Elbewasser.
Auf dem Rück-
weg haben wir
einen schönen 
Blick über den Niederhafen auf die Elbphilharmonie und das im
Sporthafen liegende Feuerschiff LV13. Es stammt aus dem Jahre
1952 und hatte bis 1989 seinen Einsatzort als Seezeichen vor der
englischen Küste. Nach einem kurzen Aufenthalt im Stader Stadt-
hafen kam es im November 1993 als Restaurantschiff hier in den
City Sporthafen, man kann es auch als Eventlocation buchen oder in einer der gemütlichen Kojen übernachten 😴😴.
 Über die Elbpromenade geht es nun rüber zu den Landungs-
brücken, vorbei an der wunderschönen U-Bahntrasse in diesem
Bereich, die stählerne Viaduktkonstruk-
tion stammt aus dem Jahre 1912.
Noch etwas älter ist die schwedische
Gustav-Adolfs-Kirche, das Backstein-
gebäude stammt aus dem Jahre 1907.
Besonders zu den kulturellen Feier-
tagen kommen die gläubigen Schweden aus
 ganz Norddeutschland angereist und versammeln
sich dann zu tausenden in diesem Gebäude.
Ebenfalls von hier kann man den auffälligen Turm
des Hotel Hafen Hamburg sehen, er wurde im
Zuge der Umbauarbeiten zwischen 1998 und
2000 errichtet. In 62 m Höhe befindet sich darin
eine Bar, von der man einen fantastischen Blick
über den Hamburger Hafen genießen kann.
Nun erreichen wir die Landungsbrücken,
sie stammen aus dem Jahre 1907 und
sind fast 700 m lang, Stabilität bekom-
men diese schwimmenden Anleger
durch die großen Pontons, so können
sie mit der Tide mitgehen. Am östlichen
Ende steht der große unübersehbare
  Pegelturm, er zeigt die Uhr-
zeit und auch den Wasser-
stand in dm an. Über die
Gesamtanlage können wir
bequem rüber schlendern,
 denn auch hier ist es nicht
so voll wie die Jahre zuvor.
Die Angestellten der Pas-
sagierschiffe versuchen
ständig mit lauter Stimme
die Leute auf ihre Schiffe
zu locken, um an einer Ha-
fenrundfahrt teilzunehmen.
Auf dem Rückweg sehen wir das schwimmende Wahrzeichen Hamburgs,
das dreimastrige Museumsschiff RICKMER RICKMERS, es lief 1896 vom
Stapel und liegt seit 1983 hier im Hafen. Es beinhaltet ein Restaurant, einen
Escape Room und auch einen Kletterpark. Seit 2006 ist es sogar eine offizielle
Schiffspoststelle mit eigenem Sonderstempel, also es lohnt sich seine Post-
karten an die Daheimgebliebenen hier einzuwerfen. Auch sehen wir den Stück-
gutfrachter CAP SAN DIEGO
an seinem Platz liegen, er
stammt aus dem Jahr 1960
und ist das größte Museums-
Frachtschiff der Welt, das
noch fahren kann. Mehrmals
im Jahr geht es mit bis zu 500
Passagieren noch auf Museumsfahrt. Man kann auf ihr auch in den
früheren Kabinen übernachten, wer mag auch in der Kapitänskoje.
Wieder zurück an
Bord können wir
sehen wie das
Wasser angestie-
gen ist, es ist
Hochwasser. Am
Morgen hatte ich
schon den Nie-
drigwasserstand fo-
grafiert, dazwischen
liegen ca. 3,50 m.

 
Eine Stunde später müsste der Wasser-
stand noch höher sein, denn es gibt einen
Sturzregen. Sogar so sehr, dass man
kaum noch die Elbphilmarmonie sieht.
Ohje 😱, hoffentlich hört das bald wieder
auf, wir haben doch Karten für die Plaza ...
Doch wir haben Glück, kurze Zeit darauf
scheint die Sonne 🌞 wieder. Unser Sohn, der hier in Hamurg
studiert, kommt die 10 km mit dem Fahrrad 🚲 zum Hafen
gefahren, erwischt unterwegs jedoch noch diesen Regen und
benötigt zunächst eine KOMPLETT TROCKENE Montur. Nachdem
er sich umgezogen hat und wir ihm gratuliert haben, denn er hat
heute Geburtstag (ist das nicht ein gutes Timing von uns 😍),
gehen wir rüber. Die "Elphi" liegt in der Hafencity direkt an der
Norderelbe, sie wurde mit 6jähriger Verspätung 2016 fertiggestellt
und verschlang das 11fache der ursprünglich geplanten Kosten 😱,
durch diese Umstände war sie bereits lange vor ihrer Fertigstellung
seeehr bekannt 😆. Von ihrem Eingang im Osten gelangen wir mit
der Tube, der 82 m langen gebogenen Rolltreppe (weltweit die erste
dieser Art)  hinauf in den 6 Stock. Hier gibt es bereits ein Panorama-
fenster, von dem wir Richtung Westen schauen können. Über eine
zweite kürzere Rolltreppe erreichen wir im 8. Obergeschoss die
Innenplaza. Hier sind wir auf 37 m Höhe im Zwischenraum von dem markanten Backstein-
sockel des alten Kaispeichers A und der imposanten Glasfront des Gebäudes, das neben den
Konzertsälen auch ein Hotel beinhaltet. Mit seiner Gesamthöhe von 110 m ist es das höchste
bewohnbare Gebäude in Hamburg. Durch RIESIGE Glastüren gelangen wir auf die offene
Außenplaza und können hier rund um das Gebäude gehen. Dank der derzeitigen Zugangs-
beschränkungen hat man auch genug Platz und kann in Ruhe den Ausblick genießen. Zunächst wenden wir uns dem elbseitigen
Ausblick zu, der Himmel hat seine Pforten
schon wieder geöffnet 🌧, doch kann uns
das zur Zeit
nichts anhaben
> wir sind über-
dacht. Auf der
Elbe ist nicht
viel los, nur
wenige Schiffe
sind unterwegs.
Der Blick nach Osten zeigt uns den Sandtorhafen mit seinen
Traditionsschiffen, er wird von der Stifung Hamburg Maritim
unterhalten. Zu sehen gibt es hier auch historische Hafenanlagen
und Arbeitsgeräte, der Sandtorkai ist die älteste Kaimauer von
Hamburg und wurde 2002 unter Beachtung des Denkmalschutztes
renoviert. Einfahren darf man hier nur nach vorheriger Rücksprache mit dem
Hafenmeister, die einfahrenden Schiffe müssen aber älter als 30 Jahre sein.
Beim Blick nach Nordwesten sehen wir den Michel, den auffälligen 132 m
hohen Kirchturm mit seine Wendeltreppe erkennt man sofort. An seinen
4 Seiten hängt die größte Turmuhr Deutschlands, das Ziffernblatt hat einen
Durchmesser von 8 m, der große Zeiger eine Länge von 5 m, der kleine ist
nur 3,60 m lang.
Schließlich be-
kommen wir noch
einen schönen
Blick Richtung
Landungsbrücken
 und einem Teil
 des City
Sporthafen.
Nach diesem Höhenausflug gehen wir in einem Steakrestaurant essen, um
anschließend den Abend auf dem Achterdeck ausklingen zu lassen. Gegen Mitternacht macht sich Lukas mit seinem
Rad auf den Heimweg, leider wird es ein laaaaanger Weg, denn das Hinterrad hat nach kurzer Zeit einen Plattfuß 😖

Tag 14: Hamburg > Artlenburg

Heute beginnt der Tag mit unangenehmen Gerüchen im Hafen, schon beim Öffnen der Fenster nehmen wir es so-
gleich wahr: Diesel liegt in der Luft 😱 genauer gesagt im Wasser. Im gesamten Hafenbecken sieht man die ent-
sprechenenden Schlieren auf der Wasseroberfälche, 2 Beamte stehen auf dem Steg und sprechen mit einem
Bootseigner. Kurze Zeit darauf sehen wir auch die Feuerwehrboote, es werden Barrieren ausgebracht. Später er-
fahren wir, dass der Bootseigner beim Nachtanken etwas Diesel verschüttet hat, was natürlich nicht passieren darf
und weswegen das Befüllen der Tanks mit Kanistern in den Häfen meist verboten ist. Es sieht hier allerdings nicht
nur nach "etwas" aus ... Wer diesen Einsatz wohl bezahlen muss, der Eigner? Oder seine Versicherung???
Hiernach verlassen wir heute Hamburg, die Tide ist dabei auf un-
serer Seite: Niedrigwasser ist erst um 10:42 Uhr, bei stark be-
wölktem Himmel und nur 17°C verlassen wir kurz vor Mittag den
Hafen, vorbei geht es an der Elbphilharmonie und dem auffälligen
Marco-Polo-Tower.
Es handelt sich
hierbei um ein
16-geschössiges
Wohnhaus in der Hamburger
HafenCity, bei dem die
einzelnen Etagen gedreht
zueinander gebaut wurden.
Direkt daneben steht seit 2009 das Unilever-Haus, es ist der Konzernsitz der
Firma Unilever hier in Deutschland, einer der führenden Verbrauchsgüterfirmen.
Ein Stück weiter an der Einfahrt zum Baakenhafen sehen wir auf der Landzunge
das Lighthouse Zero, der 20 m hohe Turm steht mit seinen Wohnungen in luf-
tiger Höhe für eine einzigartige Wohnform. Der Sockel hat dabei einen Durch-
messer von etwas mehr als 3 m, benötigt also nur eine sehr geringe Boden-
fläche, während oben der individuell planbare Wohnraum und die große Dach-
terrasse seinen Bewohnern einen herrlichen Rundumblick erlauben. Um bei
diesem Prototypen die Wohnebene zu erreichen, gibt es einen außen liegen-
den gläsernen Aufzug oder aber auch ein Treppenhaus im Innern der Röhre.
Unter den markanten Elb-
brücken (erst die Freihafen-
elbbrücke von 1926, dann die Eisenbahnbrücken (die erste von
ihnen ist von 1872!), und schließlich die Neuen Elbbrücken) geht
es weiter Richtug Osten. Auf der Backbordseite (> links) wird es
nun schon grüner, die andere Seite ist noch Hafengebiet, doch
südlich der A1-Brücke hat die Natur uns wieder, hier zweigt auch
die Dove-Elbe ab, die jenseits der Schleuse ein sehr schönes ti-
denfreies Wassersportrevier sein soll, doch in diesem Jahr nicht
auf unserem Programm steht. Für uns geht es weiter zum Zusam-
menschluss der Norderelbe (auf der wir fahren) und der Süderelbe,
die beiden treffen an der Bunt-
häuser Spitze aufeinander,
hier steht auch noch der alte,
nur 7 m hohe Leuchtturm aus
dem Jahre 1914, bis 1977 war
er in Betrieb. Verpassen kann
man diesen Abzweig übrigens
nicht, denn eine unüberseh-
bare Bake weist auf die Fahr-
wasserstrennung bzw. -zusammenführung hin. Knapp dahinter bei km 607,5
endet die Seeschifffahrtsstraße Elbe und wird zu einer Binnenschifffahrtsstraße,
es gilt nun eine andere Verordnung und wir müssen die Kanalgruppe an unse-
rem Funkgerät auf ATIS umstellen. Ca 10 km weiter bergauf lassen wir die
Zollenspieker Fähre passie-
ren, sie fährt alle 10 min nach
Hoopte und dann wieder zu-
rück. Die aus dem Jahre 1969 stammende Fähre kann 26 PKWs
und 200 Personen transportieren und besitzt als Sonderausstattung
eine Feuerlöschkanone an Bord, weswegen sie im Notfall auch als
Feuerlöschboot eingesetzt wird. Einige Zeit später kommen uns
2 Surfer entgegen 🤔 Ja, ihr habt richtig gelesen > SURFER🏄🏄
Es handelt dabei um motorisierte Surfbretter, sogenannte E-Surfer, der eine kommt sogar auf uns zu und winkt mir zu:
Bei der Schleuse Geesthacht (aus dem Jahr 1960) können wir di-
rekt hinter dem Berufsschiff
IDEAL II mit einfahren und
sind so nach nur 30 min
 schon 2,50 m höher unter-
wegs. Während des Hub-
vorganges bleibt mir noch
genügend Zeit, um ein ty-
pisches Haustier einer Schleuse zu fotografieren: die Gartenkreuzspinne 🕷🕸 
Nach der Ausfahrt sehen wir an der Südseite hinter den Dalben einen sicher-
lich 100 m langen Sportbootwarteanleger, der jedoch sehr niedrig ist. Auf der westlichen Seite gibt es leider gar keinen Anleger für uns Sportboote 😒 
6 km später fahren wir auf der
nun tidenfreien Elbe an dem
ehemaligen Kernkraftwerk
Krümmel vorbei, es war von
1984 bis 2007 im Leistungs-
betrieb, nach mehreren Problemen wurde es jedoch 2011
gänzlich stillgelegt. Angestrebt ist nun ein kompletter Rückbau,
der wahrscheinlich 15 Jahre in Anspruch nehmen wird.
Für uns geht die Reise noch ein Stückchen weiter Richtung Osten,
die Häfen von Artlenburg sind unser heutiges Ziel. Kurz vor dem
Abzweig des Elbe-Seiten-Kanals liegen sie in einer schönen Bucht
auf der Südseite,
die Einfahrt ist
mit "niedlichen"
Tonnen sehr gut 
markiert. Im Hafen
der ASG machen wir fest und genehmigen
uns den obligatorischen Anlegeschluck 😋
Hiernach gehen wir zum nahegelegenen
Einkaufsmarkt (ca. 1,2 km), auf dem Weg dorthin sehen wir einen sehr schönen unvergäng-
lichen Weihnachtsbaum. Wie lange wohl die Leerung der Deko gedauert hat 😵😵
Gut, dass wir nicht dabei waren ❗ ❗ ❗
 
Vom Achterdeck haben wir
beim Abendessen und dem
anschließenden Spieleabend einen
herrlichen Ausblick direkt in die Natur.
 
 
 
 
Tag 15: Artlenburg > Wittingen
 
Heute haben wir 90 km und 2 Schleusen vor uns, deshalb heißt es zeitig
aufstehen und frühstücken, dabei ist es am Regnen und der Wind lässt die
Nationale arg flattern
> hoffentlich wird das gleich
noch etwas angenehmer.
Doch wir haben Glück, es
wird trocken und der Wind
lässt etwas nach, so dass
wir um 9:00 Uhr unsere
Leinen lösen können. Diese
waren die ganze Zeit gut
bewacht von den vielen
Vögeln, die sie zahlreich
als Sitzplatz nutzten.
Bereits eine Stunde später liegen wir im Unterwasser vom Schiffshebewerk
Lüneburg, an der über 4 m hohen Spundwand an der Sportbootwartestelle.
Nach fast 1 Stunde bekom-
men wir über Funk endlich
die Erlaubnis in die Ost-
kammer einzufahren, die
Westkammer wird zu Zeit
repariert und ist somit
dauerhaft gesperrt. Ganz
allein, wie schon auf der
Hinfahrt, liegen wir allein in
dem 100 m langen Trog,
allerdings gibt es reichlich
Zuschauer, die sich das
immer gerne anschauen.
Die 38 m Höhenunterschied
haben wir nach nur 15'
hinter uns gebracht und
können ausfahren.
46 km weiter südlich wartet noch die Schleuse Uelzen auf uns, auch hier müs-
sen wir warten, doch nach 40 min können wir mit dem Schubverband DICK
in die Kammer einfahren, hier sind es nur 23 m Höhenunterschied, dafür
quietschen die Schwimmpoller wieder erbärmlich,
wie schon auf der Hinfahrt 🙉
Da DICK recht langsam un-
terwegs ist, überholen wir ihn
nach der Schleusung und ha-
ben nun noch 20 km vor uns.
Erst um 19:00 Uhr können wir
nach einem langen Fahrtag
im Sporthafen Wittingen
den Motor aus machen.

Tag 16: Wittingen > Heidanger
Bei bewölktem Himmel und 19°C geht es bereits um 10 Uhr weiter,
kaum sind wir aus dem Hafen heraus, müssen wir die üblichen
Vorfahrtsregeln beachten: Segel
kommt vor Motor 🚤 
Ja, ihr habt richtig gelesen, da tummeln sich doch glatt mehrere
Segelboote auf dem Kanal und drehen hier fröhlich ihre Runden,
teils mit starker Krängung 😲 Mehrere Modellbootfahrer lassen
hier ihre Bötchen fahren, halten dabei aber entsprechenden
Abstand, so ist keine Kollision zu befürchten 😂😂

 
Wir fahren weiter Richtung Süden durch die schöne Landschaft
rund um den Elbe-Seiten-Kanal, teils frischt der Wind dabei, wie
angekündigt, bis 6 bft auf, morgen soll es noch schlimmer werden.
Bald sehen wir
wiedermal einen
Schuber vor uns
auftauchen, die-
ses Mal ist er mit Containern beladen. Nach unserer Funkanfrage
lässt er uns vorbei und drosselt dafür sogar sein Tempo
> das ist sehr nett 👍 allein der Überholvorgang dauert 5 Minuten.

Eine Stunde weiter biegen wir in den Mittellandkanal ein,
gleich hat unsere Tochter ein "
Date": eine Internetfreundin wohnt
hier in der Nähe und die beiden haben sich noch nie gesehen,
nun können sie sich zumindest einmal zuwinken
👩👋👋👩
Die nächste
Brücke lässt nicht
lange auf sich
warten, es ist die
Eisenbahnbrücke
Bechtsbüttel, sie

wurde 1931 in
Eisenfachwerk-
bauweise erstellt
und hat eine Bauhöhe von über 13 m. 1945 wurde sie im Krieg
gesprengt, doch bereits im folgenen Jahr konnte die Verbindung
Braunschweig - Gifhorn wieder aufgenomen werden. Rein optisch
wirkt sie jedoch nicht mehr sehr vertrauenserweckend ...
Bei km 213,5 biegen wir ab in den Stichkanal Salzgitter, hier
wurde uns schon mehrfach der Yachthafen Heidanger empfohlen,
heute werden wir ihn endlich mal anfahren. Nach nur 3,2 km errei-
chen wir die Zufahrt, es wirkt anfangs wie ein Nadelöhr, doch ist die
Durchfahrt mit 7 m
Breite und 5 m
Höhe angegeben,
und ja, es passt
locker. Im Hafen
erwartet uns am
Steg stehend der
Chef und weist
 uns einen Platz zu:
es ist der Logenplatz mit Blümchen an den Stegen > HERRLICH 😃
Abends lassen wir uns im dazugehörigen Restaurant kulinarisch
verwöhnen, es schmeckt vorzüglich > Probiert es selbst aus ❗

Der Chef, Herr Milius, lebt hier für sein großes Anwesen und seinen
Beruf, ist dabei total nett und hilfsbereit und hat immer Zeit für ein
Schwätzchen. Den späteren Abend lassen wir an Bord ausklingen
und freuen uns auf den morgigen Ruhetag in diesem Paradies.

Tag 17: Ruhetag im Paradieshafen Heidanger

Da uns im Vorfeld schon gesagt worden war, wie schön es hier ist,
hatten wir von vornherein 2 Übernachtungen geplant, dazu kom-
men nun noch für heute angesagte Sturm- und Orkanmeldungen
mit Boen bis zu 8 bft > 65 km/h > also lassen wir es ruhig angehen.
Nach dem Früh-
stück machen
wir einen Rund-
gang durch den
Hafen und sehen
hier ein Schiff liegen mit dem Namen CORONA.
Ob der Eigner wohl in diesem Jahr viel unterwegs ist ... ❓ ❓ ❓

Aber Corona steht nicht nur für die grad
bekannte Virusfamilie, sondern kommt
aus dem lateinischen und bedeutet Kranz, Krone; ebenfalls ist es eine mexikanische Bier-
marke; steht für die ovalen Oberflächenstrukturen auf Planeten; ist ein Brettspiel und auch
eine italienische Dance-Band. So wünschen wir dieser Schiffscrew weiterhin eine gute Fahrt
mit möglichst wenig dummen Sprüchen ❗❗

Da das Restaurant heute geschlossen hat,
können wir in Ruhe durch den Außenbe-
reich gehen und die vielen liebevoll ge-
pflegten Blumenecken und Dekorationen
bewundern. Durch die großen Palmen
bekommt die Terrasse einen südländi-
schen Touch, die Hortensien blühen mit
den vielen anderen Pflanzen um die Wette. Ein Anker und der
Leuchtturm dürfen hier am Hafen natürlich nicht fehlen,
auch gibt es ein Herz, an dem schon 2 Liebesschlösser
angebracht sind. Im hinteren Bereich gibt es sogar einen
Hühnerstall🐔, von hier kommen also die frischen Eier🥚🥚

EINFACH HERRLICH HIER


Am Nachmittag hat sich Besuch angekündigt: so wie wir auf dem
Heimweg sind, fahren unsere Stegnachbarn gerade erst los in den
Urlaub und es passte uns beiden in den Zeitplan, dass wir uns hier
treffen. Den Liegeplatz hatten wir bei unserer Anmeldung direkt mit
gebucht, so kommen sie direkt vor uns zu liegen. Zur Überraschung

für die VENTURA-
Crew habe ich
noch fix ein Will-
kommensschild geschrieben und sichtbar an unsere Reling gehängt
> das kam gut an 😃👍  Auf dem Achterdeck gibt es bei einem
kühlen Getränk nun viel zu erzählen. Da das hiesige Lokal ja leider
heute Ruhetag hat, beschließen wir Pizza kommen zu lassen, doch
das mit dem zum-Hafen-bringen-und-dann-anrufen muss der Lie-
ferdienst noch üben: bis das italienische Traditionsgericht
🍕 auf dem
Teller liegt, ist sie schon fast kalt, ansonsten aber sehr lecker 😋
Es wird noch ein sehr schöner geselliger Abend ... 🍻🍷


Tag 18: Heidanger > Hannover


Nach dem Frühstück heißt es für beide Boote: es geht weiter🚤🚤
Die VENTURA fährt nun Richtung Lübeck, wir nehmen Kurs nach
Westen, denn am Sonntag wollen wir wieder Fuestrup erreichen.
Um 10 Uhr starten wir bei nur 14°C und verlassen diesen wunder-

schönen ruhigen
Hafen, es geht
wieder durch das
Nadelöhr zurück
auf den Stichkanal
Salzgitter und
nach kurzer Zeit
stoßen wir auf
den Mittellandkanal. Hier zeigt unser Plotter uns schon bald an,
dass wir allein in diesem Urlaub 1.000 km gefahren sind, ein paar
werden noch dabei kommen, denn das Ziel ist ja noch nicht erreicht.
Bei der Weiterfahrt entdecken wir einen schönen blauen Eisvogel,

der immer von
Gebüsch zu Ge-
büsch weiterfliegt,
aber nicht gerne
fotografiert wird.
Hier ein Suchbild
für euch 🔎😊
In die letzte
Schleuse für die-
sen Urlaub, die Hindenburgschleuse oder auch Anderten, können
wir direkt mit den beiden Berufsschiffen PIA und APOLLO einfahren
> HURRA 👍. Sie hat einen Hub von 12 m, besitzt aber leider keine
Schwimmpoller, so dass wir die Leinen immer wieder umlegen müs-
sen. Zum Glück geht es abwärts, denn sie ist berüchtigt für ihre Tur-

bulenzen, beson-
ders jedoch beim Aufwärtsschleusen. Bei der Ausfahrt müssen wir
die vielen Schiffe sortieren 😲 im Unterwasser ist so einiges los:
die Nebenkammer steht auch gerade unten, hier fahren bereits
Schiffe wieder ein, ebenso positionieren sich welche für unsere
Kammer und die PIA (rechts im Bild) macht zunächst den Eindruck,
dass sie festmachen möchte, fährt aber dann doch langsam weiter.
Wir reihen uns
nach diesem Gewusel zwischen APOLLO und PIA ein und fahren
so gemächlich weiter bis zum Yachthafen Hannover. Bei dem Ur-
gestein Lothar Brüssing hatten wir uns telefonisch angemeldet, so
erwartet uns der Hauptbootsmann a.D. der Deutschen Marine
bereits und hilft fleißig mit beim Festmachen, dabei weiß ER auch
genau, was ER will, kennt er ja auch hier die Schwellgefahren durch
die vorbeifahrende Schifffahrt. Seit vielen Jahren ist er bereits hier
tätig und mit Leib und Seele dabei, er wohnt ganz bescheiden in dem Wohnwagen im Hafen, denn sein Ziel ist es
in Zukunft seinen aktiven Lebensabend reisend auf einem eigenen Schiff zu verbringen, wofür er jeden Cent spart.

Tag 19: Hannover > Minden

Kurz vor 10 Uhr
starten wir bei noch kühlerem Wetter wie gestern,
es sind nur 12°C 🥶, und fahren noch flott vor der nahenden
NICOLE BURMESTER aus dem Hafen, so haben wir freie Fahrt.
Vorbei geht es am
Schiffsrestaurant
SCHIFFTAURANT
des Yachthafens
und den 4 Lodges,
die in typisch skandinavischem Stil für 1-3 Personen mietbar sind.

Bei km 135 sehen
wir die Brücke der
Idenser Straße, die Brückenköpfe sind noch aus optisch sehr schö-
nen Backsteinen gemauert, leider konnte ich nicht heraus finden,
wie alt sie sind. Wer es weiß, kann es mir gerne mitteilen! .🖂.
Weiter Richtung
Minden geht es für
uns im Regen, wie
so oft in den letzten Wochen 😕, wo ist der Supersommer? Heute
machen wir sogar die Navigationsbeleuchtung an, diese zu erneu-
ern steht auch auf unserer ToDo-Liste, gefühlt wird sie nie kürzer ...

Direkt östlich der
Landesgrenze zu
NRW liegt der am 1. September 2019 eröffnete RegioPort OWL, er
dient als Umschlag- und Liegeplatz für Container. Noch wirkt alles
sehr kahl und fast leer, doch der markante Portal-Kran arbeitet.
Bei der Kanal-
brücke über die
Weser kommt uns

das 40 m lange
Fahrgastschiff
HELENA entge-
gen, sie wurde
1996 erbaut und
kann 360 Personen befördern > zur Zeit allerdings nur einen Bruch-
teil davon, aber wenigstens darf sie wieder fahren 🚢👍👍
Von der Brücke aus haben wir einen schönen Blick auf die Weser.
Im Mindener Yacht-Club kommen wir am späteren Nachmittag an
und testen erstmal die neuen Sanitäranlagen > sie sind prima 🚿👍
Am Abend bekommen wir Besuch von unserem Schwager mit Sohn,
nach einem leckeren Essen in der hiesigen Gaststätte Hafenblick
verbringen wir noch einen gemütlichen langen Abend auf dem
Achterdeck, immer wieder begleitet von einsetzendem Regen.

Tag 20: Minden > Bad Essen

Die heutige geplante Wegstrecke beträgt nur 35 km, denn Bad Essen ist das Ziel, dort möchten wir gerne heute
Abend Grillen, das haben wir diesen Urlaub noch gar nicht gemacht und dort hatten wir schon sehr schöne Grill-
abende (zB 2018 LG an UTHE) Aufgrund der kurzen Strecke lassen wir es gaaaanz ruhig angehen und starten erst

mittags die Maschine, das Wetter ist bedeckt bei 21°C, leider fängt
es nach dem Ablegen wieder an zu regnen. Unterwegs kommen
uns Berufsschiffer entgegen, die man alle schon mal gesehen hat:
LABE25, GABI1 und auch die MORÄNE, letztere muss ihr Führer-
haus heute schön niedrig runter fahren, damit sie unter den Brü-
cken durch passt,
denn sie liegt nicht
sehr tief im Wasser.
Auch ein Unikat kommt uns entgegen, hier hat der
Eigner wohl
selbst kreativ Hand angelegt und sein Schiff einzigartig gestaltet.

Nach nicht ganz
4 Stunden errei-
chen wir die Sport-
bootliegestelle in Bad Essen,
doch das Grillen müssen wir
ausfallen lassen, denn der
Regen und der Wind lassen
das offene Grillen
leider nicht
zu, somit kommt das Fleisch in der Kombüse in die Pfanne > SCHADE 😕
geschmeckt hat es uns dreien aber trotzdem 😋

Nach dem Essen spielen wir Scrabble, bis auf wenige Buchstaben
bekommen wir alle Steinchen zu sinnvollen Wörtern gelegt 👍

Tag 21: Bad Essen > Riesenbeck

Heute haben wir wieder eine
längere Strecke vor uns, 65 km
sind es bis Riesenbeck, wir starten bereits um 8 Uhr bei bewölktem
Himmel. Direkt gegenüber liegt die "neue" Marina Bad Essen, sie
wurde im Frühjahr 2015 eröffnet. Doch haben wir bereist von meh-
reren Seiten gehört, dass es hier abends und nachts durchaus unru-
hig ist, denn die Boote liegen gänzlich offen und der Platz ist ein be-
liebter Treffpunkt.

Während Ludger
uns über den wenig befahre-
nen Mittellandkanal steuert,
bereite ich unten das Früh-
stück vor, heute gibt es nach
langer Zeit mal wieder das
Skipper-Frühstück. Nun könn-
te man sagen: Ihr habt doch jeden Tag Skipper-Frühstück. Aber nein, für uns ist
Skipper-Frühstück essen während der Fahrt, also oben im Cockpit.
Bei der Stärkung zeigt sich sogar ein bisschen die Sonne 🌞 HURRA, sie
muss sich allerdings wenig später dem Nieselregen wieder geschlagen geben.
Bei der Brücke Westernkappelner Straße erklingen - für uns schöne - Klänge,
ein Dudelsackspieler übt unterhalb für seinen nächsten Auftrtt 🎵 > HERRLICH

Der nördliche Teil der Brücke Neuenkirchener Straße bei Recke ist
vollständig eingehüllt, sie wird bis voraussichtlich Oktober diesen
Jahres umfangreich saniert. Für die Schifffahrt ist für diese Zeit le-
diglich das Fahrwasser eingeengt, so dass kein Begegnung- oder

Überholverkehr
stattfinden darf.

Nach 6 Stunden
Fahrtzeit ist es
soweit, wir biegen bei dem Nassen Dreieck wieder in "unseren"
Dortmund-Ems-Kanal ein und machen kurz darauf an der Sport-
bootliegestelle
Riesenbeck fest.
Dieses ist immer unsere letzte Übernachtung, wenn wir von Norden
aus dem Urlaub zurückkommen. Heute sind wir bereits am frühen
Nachmittag angekommen und können so die freie Zeit nutzen um
schon mal ein wenig einzupacken, Pfandflaschen weg zu bringen
und zu relaxen. Am Abend kommt unser Neffe J. zu Besuch, mit
ihm kehren wir in der örtlichen Pizzeria Bella Donna ein 😋

Tag 22: Riesenbeck > Fuestrup

Die letzte Etappe steht an,
25 km trennen uns noch von unserem Heimathafen Alte Fahrt Marina Fuestrup.
Erst gegen 11 Uhr starten wir und ich hole unterwegs die nun lange nicht ge-
brauchten Hafenleinen wieder hervor, sie sind passend auf unsere Box gemacht
und haben teilweise auch ei-
nen Ruckdämpfer. Während
der Fahrt lockert die Wolken-
decke teils auf und lässt die
Sonne 🌞 wieder durch 👍
Zu den Schiffen, die einem
immer wieder begegnen, ge-
hören auch die der luxembur-
gischen Reederei Burmester,
sie haben als Schiffsnamen
immer einen Vornamen und
den Reedereinamen. Hier
kommt uns aber die Burmester 100 entgegen, wie kommt das?
Ganz einfach: Als dieses Schiff gebaut wurde hatte die Werft, mit
denen sie seit langem zusammenarbeiten, ihr 10jähriges Betriebs-
jubiläum und es war das 100. gebaute Schiff in dieser Zeit, so kam
es Ende Juni 2018 zu seinem Jubiläumsnamen Burmester 100.
Bei nach wie vor teils sonnigem Wetter erreichen wir kurz nach
13 Uhr unseren Heimathafen und können in unsere freie Box ein-
fahren. Hier ange-
kommen packen
wir den restlichen
Kram zusammen

und machen uns auf den ca.
einstündigen Nachhauseweg.
Hier geht mein erster Gang in
den Garten, wie wild mag er
nun wohl aussehen nach 3
Wochen Abwesenheit? Doch
mein netter Schwager R. hat
sich vor 2 Tagen durch den gut
gewachsenen Rasen gequält,
vielen lieben Dank dafür 🙏
So kann ich mich ganz relaxed
um die mitgebrachte Dreck-
wäsche im Keller kümmern 😲


Die Tour in nüchternen Zahlen:

1.243 km     124 Betriebsstunden     16 Schleusen     20 Fahrtage
 viele Wolken, Wind und auch Regen
deswegen leider keine Fahrt nach Cuxhaven und über die Nordsee
▷ als Highlight würde ich den tollen Hafen Heidanger sehen
▷ Corona war natürlich allgegenwärtig:
während wir im Urlaub waren, kam es in unserem Heimatkreis zum
Lockdown durch einen Fleischereibetrieb im Nachbarkreis und viele
Urlauber wurden plötzlich nach Hause geschickt oder nur wegen
ihres Autokennzeichens angefeindet. Wir mussten in diesem Zeit-
raum nie angeben, von wo wir kommen, es interessierte immer nur
der
Heimathafen. Maskenpflicht herrschte auch in den Häfen, wurde
aber unterschiedlich gehandhabt. Im Wittinger Sporthafen sahen wir
ein sehr schönes Bild an der Tür zu den Sanitäranlagen:

> trotz allem war es eine tolle erholsame Tour
________________________________

Nach dem Urlaub kommt das tolle Som-
merwetter 🌞, zum Glück haben wir fast
immer die Möglichkeit die Wochenenden
an Bord zu verbringen und auch liebe
Freunde an Bord begrüßen zu dürfen.
Aufgrund der oft hohen Temperaturen😰
fahren wir nicht - wie sonst immer - nach
Münster zum Stadthafen, sondern meist
nach Norden an eine Sportbootliegestelle
und lassen den Tag einfach Tag sein 😎
Es gibt Leckereien
im Schatten der Per-
senning
oder in der Hängematte sitzend,
überwiegend sind wir aber im Wasser zu
finden, manchmal auch mit der Kaffee-

tasse in der Hand. Bei einem der Ausflüge
haben die Gäste ihr aufblas-
bares Stand-Up-Paddle-Board
mitgebracht, wir versuchen
uns stehend darauf zu be-
wegen, was auch ganz gut
klappt, aber viel schöner ist es
natürlich, wenn 4 Personen
gleichzeitig versuchen darauf
zu kommen und sich dort auch
halten und behaupten wollen
💪😂🌊
Nach diesen wässrigen Ver-
gnügungen schmeißen wir un-
seren kleinen Grill an und es
gibt Würstchen mit Salat 😋

Teils wünschen
die Fahrgäste
doch li
eber die
Fahrt nach Mün-
ster, sei es wegen der Schleuse oder da das Wetter nicht so zum
Baden einlädt, dem kommen wir gerne nach, ganz nach dem Motto:
Der Gast ist König - er muss nur manchmal tun was wir sagen 😂
Bei einem Besuch im Stadthafen mussten wir leider außerhalb fest-
machen, da der Hafen gesperrt war, doch direkt am Anfang  ging es
auch, mussten wir halt etwas mehr zu Fuß gehen. Die Woche da-
rauf konnten wir wieder hinein und haben uns mal direkt vor die Ha-
fenkäserei gelegt und
dort auch gegessen, was wir nur empfehlen
können. Auch ei-
ne Führung wäre
mal interessant,
um bei der Käse-
rei zuzuschauen. So konnten wir von der oberen Etage, wo wir sa-
ßen, zumindest in die Arbeitsbereiche und die Reifekammer hinein
schauen. Den dort
gekauften Käse 🧀
haben wir abends
zu einem
leckeren Roten 🍷 gekostet und für sehr lecker befunden.
Auch die MS GÜNTHER schaute jedesmal im Hafen vorbei.

Als wir einmal län-
ger bei der Rück-
schleusung warten
mussten, konnten wir ein interssantes Wolkenspiel beobachten.
Durch diese Verzögerung machten unsere Stegnachbarn sich schon
Sorgen um uns
und riefen mich

an, um zu fragen,
wo wir denn blie-
ben. Ich konnte
sie beruhigen, wir
wären in 10 min
da. Als wir dann
nach 21 Uhr an
unserer Box ankamen, wurden wir bereits mit Lichtern
💡💡💡💡
empfangen > was für ein toller Empfang > DANKE ihr Lieben 🙏

Es waren tolle 2 Monate bei SUPER Wetter 🌞🍹


An einem der besucherfreien Tage machen wir einen Spaziergang rund um die Baustelle der Emsüberführung,
der Trog für die
Umleitung ist nun
verbunden mit den
Randbereichen
und wirkt, von der
Ferne gesehen,
fertig, ist er natür-
lich noch nicht ...
Auch der Abzweig der südlichen Umfahrung macht schon einen guten Eindruck👍

Auch arbeitsmäßig sind
wir
nicht ganz untätig, es gibt
jetzt dank einer kleinen
12 Volt-Pumpe eine Deck-
waschanlage, das erleich-
tert das Säu
bern des Schif-
fes ungemein. Wir lassen

die Pumpe einfach in den
Kanal runter und schon kann
oben gereinigt werden 👍
Zusammen mit dem netten
Herrn von nebenan
macht das natürlich
viel mehr Spaß 😀😀


Dank eines Supermarktangebotes haben meine dunklen Staufächer
im Schlafzimmer nun automatische LED-Beleuchtung 👚💡👕,
das läst das Frauenherz natürlich höher schlagen 💓😊  und
zur Erhöhung der Sicherheit an Bord gibt es jetzt einen zweiten
Feuerlöscher, diesen haben wir in der Küche griffbereit angebracht.

Doch das Highlight ist die Installation einer Solaranlage 🌞 💡
2 Panele montieren wir mit tatkräftiger Unterstützung unserer 3 Steg-
nachbarn auf das Salondach und der dazugehörige Laderegler
wird unsichtbar hinter der Rückwand der Sofaecke positioniert. Nach-

dem alles ange-
schlossen ist, kön-
nen
wir am Dis-
play direkt able-
sen, dass es funktioniert 👍 Am nächsten Tag sind die Batterien zu
100% geladen, obwohl wir vom Landstrom abgeklemmt waren 😀
Nun steht einem neuen Kühlschrank nichts mehr im Wege, auf der
BootMesse hatten wir schon ein platzsparendes Modell entdeckt 🤩
Zum Abschluss der Saison steht die alljährliche einwöchige Herbsttour auf dem Plan > Oberhausen ist geplant.
Auf den Touren hatten wir schon so einiges an Wetter: Sonne, Regen, Sturm mit Abwettern, morgendliches Eis, ...
Dieses Jahr sollte es
jedoch ganz anders kommen > CORONA drängelt sich dazwischen und schickt uns in die
Quarantäne😖
Zum Glück hat Ludger nur leichte Symptome, die auch ohne Nachwirkungen (bis jetzt) blieben🙏🙏
Ein Wochenende bleibt uns aber noch zum Fahren, es geht bei arg
bedecktem Himmel und einigen Sonnenstrahlen nach Norden, Rie-
senbeck ist nun unser Ziel. Doch hier liegt an der Liegestelle ein
Leichter und wartet darauf abgeholt zu werden, so fahren wir 2 km
weiter und ma-
chen erstmalig
an dem Wasser-
wanderrastplatz (WWRP) Bergeshövede fest. Hier gibt es mehrere Anleger an kur-
zen Spundwandabschnitten, die alle einen Landzugang haben, auch
Stromsäulen stehen zur Verfügung. Am Abend müssen wir leider
feststellen, dass die Gasheizung nicht funktioniert 😲🥶, mich hält
es nicht lange auf dem Sofa > da gehe ich lieber schon kurz nach 20 Uhr ins Bett und schlafe dank 2 zusätzlichen
Decken prima bis zum Morgen. Im übrigen stellen wir fest, dass man hier entschieden ruhiger liegt als in Riesenbeck,
so kurz vor dem Nassen Dreieck sind die Berufsschiffer und Sportboote wohl noch schön langsam unterwegs 👍
Beim Blick aus dem Fenster sehe ich, dass der Kanal qualmt, es
sind auch nur 7°C draußen. Auch beim Frühstück will die Heizung
noch keine Wärme abgeben, so sitzen wir bei 12°C und finden es
nicht wirklich gemütlich, da hilft auch der heiße Tee nicht. Gegen
11 Uhr machen wir uns auf den Heimweg, zum Glück ist es trocken.
Südlich von Rie-
senbeck sehen wir
von weitem ein
Sportboot mit hoher Geschwindigkeit hinter uns herkommen. Unser
erste Gedanke ist gleich: das kann nur die WSP (Wasserschutzpo-
lizei) sein, die sind meistens in solchem Stil unterwegs. Und richtig
genug, sie sind es, auf unserer Höhe angekommen nehmen sie
aber doch Gas zurück, um aber kurz daruf wieder zu beschleunigen.
Ein Stückchen
weiter begegnen uns 2 bekannte Spaziergänger, sie sind auch
schon mehrfach mit an Bord gewesen und freuen sich schon auf
die neue Saison, in der sie gerne mal wieder mitfahren möchten.
Von ihnen bekommen wir neben 2 Videos auch dieses schöne Bild.
Beim Flughafen
Münster/Osna-
brück, der direkt
neben dem Kanal
liegt, ist durch die
derzeitige Situa-
tion nicht viel los, auch die beginnenden Herbstferien können daran
nichts ändern. Um so größer ist die Freude, dass wir zumindest eine kleine Maschine vor die Linse bekommen 🛨
Bereits um 14 Uhr laufen wir letztmalig in diesem Jahr in unseren Heimathafen ein und machen fest.
Das war's für dieses Jahr > die Saison 2020 ist vorbei 😒😒
 ▷ 1.591,2 gefahrene km    ▷ 162,0 Betriebsstunden     ▷ 24 Schleusen  
760 Liter Diesel verfahren    
▷ 1,5 Gasflaschen verbraucht     ▷ 55 Spaßtage gehabt

Da in 4 Tagen die Einwinterung ansteht, nehmen wir schon mal so
einiges
mit nach Hause: nicht benötigte Lebens- und Genussmittel,
die Backskiste und auch die große Matratze landen im Kofferraum.
Mittwochs kommen wir wieder um die Kranung vorzubereiten: das
Wasser lassen wir aus den Tanks, die Relingwände werden abmontiert
und der Achterdeckteppich aufgerollt. Donnerstags ist es dann soweit:
mitgebracht haben wir die Winterplane und das dazugehörige Holzge-
stell. Beim Entfernen der Persenning entdecken wir die - hoffentlich -
letzten Grauen Gartenwanzen, sie waren in diesem Sommer sehr stark
vertreten. Unschön soll es werden, wenn man sie - aus Versehen -
platt tritt, denn sie haben wohl ein stark stinkendes Sekret 👃👎
Erstmalig in diesem
Jahr lassen wir uns
nicht von dem Hafen-
schiff BLACKY zum
Kranplatz befördern, zum einen ist sie derzeit defekt, zum anderen kostet das neuerdings
50 €, die kann man auch besser anlegen 🍽😋 Die Fahrt dorthin
kommt mir komisch vor, hat was von einer "Henkersmahlzeit".
Am Platz angekommen haben wir noch genügend Zeit, den Motor
winterfest zu machen, es kommt Frostschutz in den inneren Kühl-
kreislauf und in die WCs. Weitere Dinge kommen schon mal ins
Auto, sie bekommen ihr Winterlager zu Hause, gut dass wir keine
kleine Mietwohnung haben. Pünktlich um 11 Uhr beginnen die
Hafenjungs mit der Vorbereitung, die Schlupfe werden unter das
Boot geführt und
am Kran einge-
hängt. Nachdem
alles ausgerichtet
ist geht es hoch mit unserem ca. 10 Tonnen schweren Boot, über
Land wird es mit dem Hochdruckreiniger gereinigt und dann mit dem
BigFoot und dem Hubwagen zum Trockenliegeplatz befördert.
Dort angekommen können wir nach dem Aufbocken wieder tätig werden:
die Fender und Leinen werden abgenommen und der Cockpitbereich bekommt
eine Winterplane übergestülpt. An den nächsten Wochenenden arbeiten wir an
zwei Brettern, auf die für jede Verbraucherbatterie ein eigener Hauptschalter
gesetzt wird. So ist es einfacher, die Batterien mal durchzumessen, ohne jedes

Mal alle Kabel ent-
fernen zu müssen.
Für diese Arbeiten
heißt es für uns
> > > die langen
Beine zusammen-
falten und ab in
den kleinen Motor-
raum, um dort
Leisten anzubrin-
gen, an denen spä-
ter das vormontierte
Brett befestigt wird.
Das ganze passiert
2mal: zum einen
auf der Backbordseite für die Verbraucherbatterien 3 - 5
und auch auf der Steuerbordseite für die Verbraucher-
batterie 2 und das Heckstrahlruder. Die Starterbatterie
besaß schon immer einen eigenen Hauptschalter. Zur
Auflockerung nach dem engen Motorraumgekrieche konnte Ludger
sich jedoch beim Verlegen der weiteren Solarleitungen wieder ent-
falten: diese mussten hinter der Sofaverkleidung hergezogen wer-
den, damit an der
nun schon fast
vollständigen
Gerätezentrale die
Werte abgelesen
werden können.
Das alles zog sich
leider sehr lange
hin, da ich nach
einer Knie-Op 🦵😷 längere Zeit nicht einsatzfähig war. Ein weiteres
Projekt für diese Wintersaison
ist der Einbau eines neuen
Kühlschrankes, denn der alte hat gerade mal ein Volumen von nur 51 Liter 😲
Da überlegten wir immer nach dem Frühstück, was trinken wir heute Abend und
was kann dafür solange herausgenommen werden 😱 Dieser soll durch einen
mit 75 Liter ersetzt werden. Wichtig dabei sind jedoch die annähernd gleichen
Ausmaße. Im letzten Jahr auf der Bootmesse hatten wir einen gesehen, bei
dem man den Kompressor an beliebiger Stelle montieren kann und so viel Kühl-
volumen gewinnt > das war unsere Lösung. Dieses Jahr wollten wir uns gerne genauer über ihn informieren, doch fiel die Messe leider aus und die Firma sitzt in der Schweiz > zu weit weg 😕 Da in einem Boot ja immer alles sehr eng und schräg ist, bauen wir uns einen Rahmen für die Grundfläche und schauen nun, ob sich unser Wunschkühler erfüllen kann. Und ja, es sieht gut aus 😀👍😀👍
Beim nächsten
Besuch widmet
Ludger sich dem
Motor-
block 
und 
verpasst
ihm eine
Ober-
flächenreinigung: mit Sprühreiniger, Pinsel und Lappen geht's los
> das Ergebnis kann sich sehen lassen > er glänzt wieder 😃👍
Ich
räume
derweil
etwas
auf, denn die Innenarbeiten sind damit weitestgehend ab-
geschlossen, viele Dinge können wieder mit nach Hause. Thematisch sortiert werden sie in stabilen Tomatenkisten
vom Supermarkt, so können sie prima bis zur nächsten
Wintersaison im heimischen Keller deponiert werden.
In der Osterwoche
haben wir Urlaub
und können dank
des guten Wetters
mit den Außen-
arbeiten beginnen.
Ein paar kleinere
Roststellen wollen
beseitigt werden
und der Rumpf wird
gewaschen, poliert und noch gewachst 👍😀
 
HURRA - Mitte April wird unser Kühlschrank
geliefert, so können wir ihn direkt am darauf-
folgenden Wochenende einbauen. Zunächst
kommt der externe Kompressor rechts an
eine Wand im "Kühlschrankloch", da stört
er nicht und das Kühlschrankvolumen ist
dadurch um einiges größer (s.o.). Seine
Verbindungsleitung ist 1,50 m lang und
geht an der komplett glatten Rückwand in
den Kühlschrank hinein, bei Bedarf kann
man auch eine 10 m lange Verbindung
bestellen. Nun sägen wir an geeigneter
Stelle ein Loch für das optionale externe
Display und setzen es ein. Mit ihm können
wir festlegen, welche Innenraumtempe-
ratur der Kühlkompressor halten soll.
Ebenfalls muss noch die obere Randleiste vom Küchenkorpus um nur 1 cm versetzt
werden, damit der Neue ins Loch passt,
auch befestigen wir Ausgleichsplättchen,
damit er gerade steht. Alles
notwendige Kleinigkeiten 🔧,
die aber viel Zeit kosten ...
Schließlich ist es soweit: der
erste Funktionstest steht bevor > alles klappt prima, er springt
an und kühlt 👍 SUPER
So kann Ludger ihn nun final
einschieben und und fest ver-
schrauben. Wir sind der Mei-
nung, der neue Kühlschrank
fügt sich prima mit seiner
schwarz glänzenden Front in die alte Kombüse ein, er wirkt so edel 😍
Heute fahren wir sehr zufrieden nach Hause 🚐
 
Bei unserem nächsten Besuch
muss der Kühlschrank sich
gleich richtig bewähren, denn
das erste Fläschchen Bier will
natürlich gut gekühlt genossen
werden, als Testtrinker stellt
sich unser Bootsnachbar R.
gerne zur Verfügung 😋😋
🍺 PROST 🍺
 
  
Nach dem leckeren Stärkungs-Getränk geht es mit den Außenarbeiten weiter:
Viele Boote haben bei ihrer Gangbord (> Weg an Bord rund herum) Stufen,
um vom Achterdeck zum seitlichen Ausgang zu kommen, bei uns ist dort jedoch
eine Schräge. Der Lack an dieser Stelle ist im Laufe der Jahre arg rutschig ge-
worden, so dass dort auch schon Besu-
cher ausgerutscht sind. Ich kenne diese
Tücke inzwischen und setzte direkt zum
Rutschen an, was für Außenstehende
immer zu einem Schreckmoment 😲 führt,
mir aber voll Spaß macht 😁, allerdings
 sorgt es dafür, dass es noch schneller
seine rutschhemmende Funktion verliert.
Also muss ein Neuanstrich her: Ludger
schleift die Fläche etwas an, ich als
"Farbenbeauftragte" bin dann für das
Aufrollen der Farbschichten zuständig
> 2x Yachtprimer + 2x Interdeck, natürlich nicht alles an einem Tag! Der spätere
Handfühltest zeigt, dass es nun wieder eine rutschhemmende Schräge ist.
Schade eigentlich 😜
 
Ludger bereitet währenddessen das Unterwasserschiff vor, denn der Antifou-
linganstrich steht noch an. An den beiden Propellern der Querstrahlruder
erkennt man eindeutig, dass wir in diesem Jahr im Salzwasser unterwegs
waren, denn viele kleine Muscheln haben es sich darauf gemütlich gemacht.
Na, die hatten dann aber oft Karussellfeeling 😵🎡😵 
Der Untergrund
ansich ist noch in
Ordnung, so kann
die schwarze Far-
be direkt aufgerollt
werden, teils geht
das ganz bequem
vom Rollhocker
aus (das Teil kann
ich nur empfehlen, das ist GENIAL👍👍). Teils müssen wir aber
auch beim Auftragen der Farbe flach auf dem Boden liegen, da
hofft man nur, dass die Hafenjungs gut gearbeitet haben, als sie
im Herbst das 10 t schwere Boot aufgebockt haben 😳🙏
Nach 5 Stunden Arbeit glänzt das Schiff auch wieder im unteren Rumpfbereich, nun könnte es eigentlich ins Wasser gehen ...
Doch seit dem Hafenverkauf wird leider nur noch in der Woche
gekrant und wir haben zur Zeit keinen Urlaub 😕
 
So können wir aber noch
ganz in Ruhe die Lufthutzen
polieren und sie beim näch-
sten Besuch mit Insekten-
stoff wieder anschrauben.
Dieser Tierschutz ist wichtig,
da wir im Herbst Küddelchen
gefunden hatten, die Fleder-
mäusen 🦇 zuzuordnen waren.
Wir haben das die ganze Win-
tersaison beobachtet, aber es
kamen keine neuen mehr
dazu, doch die 6 Löcher hät-
ten wir nun ganz gerne zu!!!
 
Auch müssen wir zuhause im
Garten noch die Persenning
auf Vordermann bringen, die
wird jedes Jahr gewaschen
(dieses Jahr erstmals mit
einem Spezialmittel) und neu
imprägniert. Dabei stellen wir
fest, dass die Fenster auf der Sonnenseite mehrere Risse haben, so lassen wir
sie noch fix erneuern, denn sie waren schon mehrfach geklebt worden. 
Mitte Mai ist es endlich so weit: Ludger schraubt am Kiel noch neue Opfer-
anoden an und dann kommt schon BigFoot um die Ecke, um die BetteLu 🚢
zum Kranplatz zu befördern - HURRA 😀😀

Die Geschichten der Saison 2021 könnt ihr hier verfolgen...